Hallo Rollsportler,
einige haben vielleicht schon mein Bohren zum Thema "Skatevereine im Eisschnelllaufverband" im Forum verfolgt. Dies alles hat einen Grund, den wir gegenüber unseren Mitgliedern jetzt öffentlich machen wollen.
Am 06.12.2004 war eine außerordentliche Sitzung des IRVB (Inline- und Rollsport Verband Berlin) anberaumt, zu der ich zusammen mit Andreas Wilking als Vertreter des SCC gegangen bin.
Hierbei stellte sich nach langer Einführungsdiskussionen mit dem Präsidium des Verbandes (Herrn Olufsen als Präsident und Herrn Wicher als seinen Stellvertreter) heraus, dass der IRVB dem Landessport Bund Berlin (LSB) gegenüber Verbindlichkeiten in beträchtlicher Höhe hat. Dies ist vom Landessportbund im Rahmen einer Sonderprüfung festgestellt worden. Alle Buchungsunterlagen liegen z.Zt. beim LSB.
Infolge nicht ordnungsgemäß abgerechneter Ausgaben, nicht gezahlten Beiträgen und nicht ausgezahlten Geldern der Sporthilfe schuldet der IRVB dem Landessportbund aus den Jahren 2002 und 2003 EUR 17.183,27. Zusätzlich bestehen Forderungen des Deutschen Rollsport- und Inlineverbandes (DRIV) in Höhe von EUR 887,60. Der LSB ist bereits in Besitz eines Pfändungsbeschlusses über eine Teilsumme dieses Betrages in Höhe von EUR 6.647,68, die noch aus dem Jahr 2002 offen ist. Vor einem solchen Beschluss steht in der Regel ein Mahnverfahren, auf das der IRVB offensichtlich nicht in angemessener Form reagiert hat.
Die Gelder der Sporthilfe waren für die Leistungssportler Jana Gegner und Franziska Fechner bewilligt und an den IRVB ausgezahlt worden mit der Verpflichtung den Zuschuss direkt und ungekürzt an die Sportler weiterzuleiten. Dies hat der IRVB unterlassen. Erst nach Klageandrohung der Eltern von Jana Gegner wurden die Zuschüsse für das erste und zweite Quartal 2003 in Höhe von EUR 650,00 ausgekehrt. Die Gelder für das zweite Halbjahr 2003 hat der IRVB nicht durchgeleitet mit der Folge, dass er nunmehr vom LSB aufgefordert wird die Gesamtsumme in Höhe von ca. EUR 1.300,00 zurückzuerstatten.
Aufgrund der bestehenden Rückstände hat der LSB für das Jahr 2004 keine Zahlungen an den IRVB veranlasst.
Im Verlauf der Diskussion kamen weitere Positionen an die Öffentlichkeit, die aber insgesamt nicht vom Präsidium klargestellt werden konnten:
Es ist nicht sicher, ob der IRVB z.ZT. noch einen Schatzmeister hat. Der letzte Schatzmeister hieß Markus Seifert und sollte eigentlich zurückgetreten sein. Ist er aber vielleicht doch nicht. Seit dem 01.01.2004 macht aus jeden Fall Herr Olufsen die Buchführung.
Es ist nicht sicher, ob der IRVB über ein Festgeldkonto verfügt. Angeblich soll ein solches existieren, aber niemand weiß, wer verfügungsberechtigt ist. Die Höhe des Festgeldes soll angeblich bei über EUR 6.500 liegen.
Der derzeitige Kontostand des IRVB beläuft sich auf ca. EUR 1.200,00. Nach Erklärung des Herrn Wicher ist der Verband damit selbst nach Aktivierung des ominösen Festgeldkontos und unter Einrechnung aller Außenstände überschuldet und müsste Insolvenz anmelden.
Die katastrophale Zahlungsmoral des IRVB hätte im August 2004 fast dazu geführt, dass die Berliner Junioren nicht bei der EM in Pamplona hätten starten dürfen. Wegen fehlender Beitragszahlungen des IRVB an den DRIV hatte der DRIV bereits eine Starterlaubnis verweigert. Dem besonderen Einsatz des Herrn Wicher hatten wir es zu verdanken, dass den Sportlern diese Erfahrung erspart blieb. Wie überhaupt davon auszugehen ist, dass der stellvertretende Präsident keinen Einfluss auf die finanzielle Situation des Verbandes gehabt haben kann, da die Buchführung nur von Herrn Olufsen und dem Schatzmeister vorgenommen wurde.
Für die Berliner Sportler hat eine Insolvenz u.U. erhebliche Konsequenzen. Der Verband stellt das Bindeglied zwischen den Vereinen und dem LSB bzw. dem DRIV da. Bei Verlust dieses Bindegliedes kann je nach Vereinstruktur die Unfall- und Haftpflichtversicherung durch den LSB verlustig gehen. Darüber hinaus wären die Berliner Sportler nicht mehr startberechtigt für Norddeutsche, Deutsche und Europameisterschaften.
Die Alternativen für den Insolvenz - Fall und die daraus resultierende Auflösung des Verbandes sind schnell aufgezeigt:
a)Anschluss an einen anderen Berliner Verband (z.B. Berliner Eisschnelllauf – Verband)
b)Anschluss an den Brandenburger Rollsportverband
c)Gründung eines eigenen Verbandes (BIV = Berliner Inline – Verband e.V.)
Welche der drei Varianten für uns die beste ist muss jetzt schnellstens ergründet werden. Wir bitten daher dringend um die Mitarbeit kompetenter Vereinsmitglieder.