Hannes hat geschrieben:Sie können nicht so arbeiten wie Hauptamtliche und werden für Arbeit nicht bezahlt (Aufwandsentschädigung ist keine Bezahlung!).
Aufwandsentschädigung - da werd ich ja richtig neidisch ...
... wär das schön, aber selbst das wäre noch zu teuer für unseren Verein bzw. müsste wieder auf die Mitglieder umgeschlagen werden und so erledige ich - wie auch duzende, hunderte, tausende andere - mein Amt und meine Tätigkeiten Stunde für Stunde für Stunde auch ohne einen Cent zu sehen (im Gegenteil, manchmal buttert man selber noch rein) und lasse mich halt mit
Ehre bezahlen.
Ehre? Welche Ehre?
Wie soll man auch geehrt werden, wenn niemand sieht, was man überhaupt alles macht ??
Will man denn, dass das jeder sieht? Wenn man das will, sollte man sich aber fragen, "Warum mache ich das eigentlich? Mache ich das für mich und will, dass ich von allen Seiten geehrt werde oder mache ich das, damit andere Sport treiben können und eine Freizeitbeschäftigung haben, es ihnen ansonsten aber nicht möglich wäre?"
Ich habe sicherlich nichts davon, vom Amt XY, der Stelle AB, der Stiftung MN, dem Verein 0815, von Hinz und von Kunz, und/oder von wem auch immer mit irgendwelchen vergilbenden Urkunden, welkenden Blumensträußen, und anderen vergänglichen "Dank"sagungen überschüttet zu werden. Ich mache das nicht für Ruhm, der hält eh nur solange, wie sich die Leute daran erinnern und das dauert meist nicht viel länger als der Strauß Blumen frisch bleibt. So wie der eingeht, vergeht auch der Ruhm wieder.
Viel schöner ist da ein kleines "Danke schön" am Rande. So hat mir z.B. mal mein "Arbeitgeber" mal eine e-Mail weitergeleitet, in der sich ein Kursteilnehmer bei ihm für meine gute Arbeit bedankte und schrieb, wie schön es war. Das geht runter wie Öl. Oder wenn "meine" Kinder sich einfach nur freuen, wenn wieder Training ist. Das sind dann die Sachen, an die man sich länger erinnert, als an ein Stück Papier.
Für wen mache ich das also nun? Für mich? Für andere?
Sicherlich stimmt beides, denn so ein kleines "Danke schön" tut einfach gut. Jedoch höre ich doch nicht auf, wenn bei dem einen oder anderen aus dem "Danke schön" ein "alles Scheiße" oder so wird, ich mache weiter. Leicht gefrustet. Versuche mich an die schönen Erfolge zu erinnern.
Erfolge, die andere nicht sehen oder klein reden bis man sich selber fragt "ist das ein Erfolg"? Klar! Denn alles was man im Kampf gegen Windmühlen schafft ist einer, was auch immer dabei raus kommt. (wobei die weniger guten Sachen komischer Weise immer entdeckt werden, die guten aber oftmals verborgen bleiben, obwohl vieles ohne diese Sachen nicht funktionieren würde ...)
Was dabei heraus kommt, hängt aber meistens auch von den anderen ab. Es hat gar keine Chance zu erblühen, wenn überall Meckerköppe ihr unqualifizierte Meinung in die Luft blasen und sich dann wieder mit der Tüte Chips in die eingearbeitete Kuhle ihres Sessels drücken und darauf warten, wieder über irgendetwas zu meckern. Auch das ist irgendwie produktiv, denn ansonsten würde ja niemand mehr merken, dass es sie noch gibt ....
Was ist aber der richtige Weg?
Hannes hat geschrieben:Das kann ihnen nicht zum Nachteil gereichen, und jede Kritik an ihnen ist zu üben unter Berücksichtigung dieser Arbeitsbedingungen und unter Einbeziehung der Frage: wie und wo engagiere ich mich in diesem Bereich auf welche Weise?
Das was oftmals als Kritik bezeichnet wird, ist auch oftmals nur billiger Pöbel ....
Kritik hingegen ist produktiv (sollte). Sie kann sowohl ein Lob sein (ja, es gibt auch positive Kritik!), als auch eine Beanstandung – dann sollte es aber im gleichen Zuge Verbesserungsansätze geben.
Dem „wie und wo“ möchte ich gerne noch das „wie lange“ hinzufügen. Vereins- oder Verbandsarbeit (bzw. ehrenamtliche Arbeit allgemein) bedeutet nicht unbedingt, dass man ein Amt übernimmt (auch wenn’s ganz ohne nicht geht) und schon gar nicht, dass man zehn Stunden pro Woche arbeiten muss und auch nicht, dass man macht, was gesagt wird.
Sicherlich muss man auch mal einstecken. Ich kann, wenn ich mich anbiete, nicht einfach mittendrin alles sausen lassen oder genauso wenn die Mehrheit dafür ist, rosa Kugelschreiber zu kaufen, ich aber für blaue bin (ist nat. auf andere Beispiele zu übertragen).
Jedoch arbeite ich nur dort ehrenamtlich, wo ich auch meine Fähigkeiten einsetzen kann, alles andere bringt nichts. Wenn man „nur“ eine Stunde pro Woche aufbringen kann (nicht opfern!), ist er aber nicht schlechter als jemand, der zwei Stunden pro Tag aufbringt. Gleiches gilt für Helfer, die mal – weil es genau ihr Ding ist – bei einem bestimmten Projekt mitarbeiten und dann war es das erst einmal. Es kommt nicht darauf an wie viel, sondern ob überhaupt. Und wie sagt man so schön: „Kleinvieh macht auch Mist“. Mist? Nein, kein Müll! Sondern fruchtbarer Dünger aus dem eine Menge gedeihen kann! Soll heißen, auch aus einer Stunde werden irgendwann mal 40 Stunden, 400, 4000, ....
Das mal als kleiner philosophischer Gedanke von mir.