von MSC » 10 Sep 2007 13:21
Ich möchte die Diskussion zum Thema WKO noch einmal beleben. Mal aus Sicht eines Veranstalters, denn hier ergeben sich noch andere Probleme. Getrennte Ergebnislisten nach Lizenz (m/w) und Breitensport erfordern das Erfassen der Sportler zu ihrem jeweiligen Startschuß. Für die Zeitnahme ist das mit Sicherheit kein Problem, wenn man dem Zeitnehmer informiert, welche Startnummer aus welchem Block startet. Wer aber kontrolliert, dass die Sportler aus dem entsprechenden Block starten, wenn Start- und Ziellinie nicht identisch sind? Als Veranstalter auf die Einsicht der Sportler zu zählen, halte ich für unrealistisch. Es gibt genügend Beispiele, die dies belegen. Letztes Erlebnis hatte ich zum 25er in Berlin dieses Jahr. Die Schiedsrichter haben in den Blöcken kontrolliert und auch schwarze Schafe gefunden. Der Schiedsrichter konnte sich leider nicht durchsetzen, von Vereinskameraden kamen dann solche Kommentare wie ich verbürge mich, dass alles seine Ordnung hat. Ein Blick in die Rennbewertung zeigt auch, dass nicht wenige Sportler die Startaufstellungen erkennen.
Der Veranstalter müßte sich jetzt entscheiden ob er auf die klassische Streckenlänge verzichtet und Start/Ziel auf dem selben Punkt einrichtet oder er nimmt zusätzliche Kosten für eine 2. Kontaktschleife in Kauf. Dies dürfte einige Veranstalter insbesondere von C-Rennen hart treffen.
Eine Frage die ich von Veranstaltern immer wieder gestellt bekomme ist, welche Streckenlänge ist für den Skater interessant? Die klassischen Streckenlänge oder ist es egal?
Ich kann mir die Einteilung nach Lizenz (m/w) und Breitensport nur bedingt als die Lösung vorstellen. Für eine B- oder A-Lizenz ist es sicher möglich. Für C-Rennen halte ich es für Gift.
1.Wie viele Frauen wollen bei regulären Massenstartrennen ein Einzelzeitfahren rollen?
2.Die wenigen Freizeitsportler, die sich zu C-Rennen verlieren, wollen mit Sicherheit auch kein Einzelzeitfahren rollen.
Ergebnis: weniger Teilnehmer (Freizeitsportler wandern zu den Skaterennen der Laufveranstalter ab) – das nächste Rennen fällt aus dem Kalender, weil nicht mehr finanzierbar.
Um dies zu vermeiden wäre folgender Vorschlag (für C-Rennen):
- getrennter Start nach w/m
- Lizenz vorne im Block
- Frauen starten vor den Herren im Abstand von 1-2 min
- Windschattenverbot gilt nur noch für die Führungsgruppe, die vom Schiri begleitet wird
Begründung: Wenn die Frauen vor den Männern starten, haben die Breitensportmänner die Möglichkeit zu den Frauen aufzurollen und können dann gemeinsam ihr Rennen bestreiten. Das Windschattenverbot kann nur dort gelten, wo es durch die Schiedsrichter kontrolliert werden kann. Alles andere führt zu Ungerechtigkeiten und endlosen Diskussionen. Die Einen halten sich dran, die Anderen nicht. Es besteht nicht die Gefahr, dass jemand das Rennen gewinnt, der nicht als erster über die Ziellinie gerollt ist.
Der Vorschlag ist mit Sicherheit noch nicht das Optimale, aber aus Veranstaltersicht wünschenswert, da er den Aufwand in Grenzen hält. Aus Skatersicht wären natürlich völlig getrennte Rennen wünschenswert. Dies dürfte sich aber in den seltensten Fällen realisieren lassen. Wenn es dann aber ein Veranstalter möglich macht, gibt es doch tatsächlich Nörgler, denen die Pause zwischen den Rennen zu lang ist!!!
Wenn man den Blick für die Realität behält, dann sollte man sich generell Gedanken über das Windschattenverbot machen. Auf vielen Bildern in den Fotogalerien und in Berichten kann man sehen bzw. nachlesen, dass dieses eigentlich von vielen nicht akzeptiert und auch nicht praktiziert wird. Dieses Verbot ist für mich auch nicht ganz nachvollziehbar. In den Vereinen trainiert man zusammen und darf es dann bei Straßenwettkämpfen nicht. Das Schöne bei Straßenwettkämpfen ist doch gerade, das Windschattenfahren in der Gruppe, insbesondere wenn man als Verein unterwegs ist.