Haben wir zuviele Veranstaltungen?

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Haben wir zuviele Veranstaltungen?

Beitragvon Axel Enderes » 31 Mär 2005 10:31

Es wird immer wieder diskutiert, dass wir zu viele Veranstaltungen haben. Die Forderung ist, der DRIV soll die Anzahl der Veranstaltungen reglementieren. Diese Forderung soll auch in die Diskussion um den Deutschland-Cup einfließen.

Ich habe letztes Jahr einen Vortrag bei den German-Road-Races gehalten und auf die Bemerkung der sinkenden Teilnehmerzahlen auch das Argument der vielen Rennen gebracht. Man hat mir dann den Marathon-Terminkalender vorgelegt und mich höflich darauf hingewiesen, dass dies „viele Rennen“ sind und dennoch bei jeder Veranstaltung viele Sportler anwesend sind.

Also, was machen wir falsch. Haben wir zu viele Veranstaltungen oder haben wir zuwenig Sportler. Was bewegt unsere Sportler, nicht jedes Wochenende an einer Veranstaltung teilzunehmen.

Ich würde gerne mal eure Meinung wissen; haben wir wirklich zu viel Veranstaltungen.
Als Diskussionsgrundlage soll eine Auswertung der 54 DRIV lizenzierten Rennen im Jahr 2005 dienen:

Dazu habe ich Deutschland in 4 Regionen aufgeteilt und die Anzahl der Veranstaltungen zugeordnet:

14 im Norden = Hamburg (3), Niedersachsen (7), Schleswig-Holstein (4)
9 im Osten = Berlin (5), Brandenburg (2), Thüringen (1), Sachsen (1)
20 im Süden = Bayern (10), Württemberg (4), Hessen (6)
11 im Westen = Rheinland-Pfalz (1), Saarland (1), Nordrhein-Westfalen (9)

Verteilt man die Veranstaltungen auf die Monate und die Regionen , dann ergeben sich folgende Zahlen:
Mrz = 1 / N = 0 / O = 1 / S = 0 / W = 0
Apr = 5 / N = 1 / O = 2 / S = 1 / W = 1
Mai = 13 / N = 4 / O = 2 / S = 4 / W = 3
Jun = 10 / N = 4 / O = 0 / S = 4 / W = 3
Jul = 7 / N = 2 / O = 0 / S = 3 / W = 2
Aug = 7 / N = 2 / O = 2 / S = 3 / W = 0
Sep = 10 / N = 1 / O = 2 / S = 5 / W = 2
Okt = 1 / N = 0 / O = 0 / S = 1 / W = 0

Bitte schreibt mal eure Meinung

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Re: Haben wir zuviele Veranstaltungen?

Beitragvon BOScotty » 31 Mär 2005 11:11

Axel Enderes hat geschrieben:Haben wir zu viele Veranstaltungen oder haben wir zuwenig Sportler.

Was bewegt unsere Sportler, nicht jedes Wochenende an einer Veranstaltung teilzunehmen.

Als Diskussionsgrundlage soll eine Auswertung der 54 DRIV lizenzierten Rennen im Jahr 2005 dienen:

Zu 1. Ja, beides.

Zu 2. Zum Beispiel weil keiner sein Geld damit verdient, sondern alles Freizeitsportler sind, die nicht unbedingt jedes Wochenende durch die viertelte oder ganze Republik tigern wollen, weil sie ab und an auch noch andere berufliche und familiäre Verpflichtungen haben.

Zu 3. Das heißt, es kommen noch die ganzen nichtlizenzierten Rennen dazu, die auch zu den Regiocups gehören, plus theoretisch sogar noch alle anderen nichtlizenzierten Rennen, plus alle verschiedenen Landesmeisterschaften, plus alle verschiedenen Deutschen Meisterschaften, plus die in Deutschland ausgetragenen EM-Rennen, plus die World Games. Habe ich was vergessen?
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Beitragvon funky » 31 Mär 2005 11:35

da kann ich BOScotty nur uneingeschränkt zustimmen

Bei mir ist es dann z.B. noch so, dass mein Jahresurlaub außerhalb der Ferienzeiten (in der fast keine Rennen -zumindest in der näheren Umgebung- stattfinden) liegt und für mich dann diese Wochenenden auch wegfallen. Dadurch ist es mir z.B. dieses Jahr fast unmöglich in unsere Regiocupwertung zu kommen und erhöht auch nicht gerade die Motivation dann an den anderen Rennen der Serie teilzunehmen.

Gruß
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Beitragvon Axel Enderes » 31 Mär 2005 11:43

dann bräuchte ich aber Vorschläge, welche Region wieviel Veranstaltungen machen darf.

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Beitragvon Maik.Scholl » 31 Mär 2005 12:46

Also ich finde es nicht zu viele Rennen. Ich denke das reguliert sich selbst. Wenn auf den Rennen zu wenig Teilnehmer sind werden manche Veranstalter wegfallen, andere sich aber "mehr" einfallen lassen um die Starter zu locken. Daraus folgen "bessere" Rennen. Das ist doch gut, wenn es eine Art Wettbewerb zwischen den Veranstaltern gibt.

Serien wie GBC, BWIC, BIC usw. tun auch ihren Teil dazu.

Ich glaub nicht dass man hier was "begrenzen" muss, sondern dass es sich von selbst regelt. Wenn jemand eine Veranstaltung organisiert überlegt er sich solche Sachen ganz genau.
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Beitragvon funky » 31 Mär 2005 12:58

also großartig reglementieren würde ich da nichts. Eigentlich ist es doch ein gutes Zeichen wenn es viele Veranstaltungen gibt, nur wird es dann halt keine Teilnehmerrekorde mehr geben weil man einfach nicht überall teilnehmen kann. Letztendlich werden sich aber doch die guten Veranstaltungen wo Preis/lLeitungsverhältnis, Erlebniswert, Strecke usw. stimmen durchsetzen. Ich persönlich finde es nur schade, dass in den in meinen Augen zum Skaten am besten geeigneten Sommermonaten Juli / August halt vergleichsweise wenig angeboten wird (aus aber verständlichen, ferienbedingten Gründen)

Prinzipiell würde ich aber dafür plädieren viel mehr Teamwettbewerbe auszurichten, um damit einfach auch mehr Leute anzusprechen. Gerade für die Vereine finde ich diese Art der Veranstaltung ansprechender als "langweilige" Einzelrennen, wo der einzelne Skater doch nicht viel bewegen kann. Aber wenn Team 3 von Verein A schneller ist als Team 2 von Verein B, da kommt Freude auf ;-)

Gruß
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Beitragvon pava » 31 Mär 2005 13:01

Der große Inline-Boom ist vorbei, darüber müssen wir uns im Klaren sein. Es gibt einfach weniger aktive Skater. Wahrscheinlich steigt die Zahl der Lizensierten, aber auch unter denen wird der Wunsch, möglichst viele Rennen zu fahren, immer kleiner. Ausser natürlich bei den "Aktivisten", von denen hier im Forum ja einige zu finden sind.

Ich glaube aber, dass den Veranstaltern die Nicht-Lizenz-Fahrer fehlen, um auf ihre Kosten zu kommen. Ich kenne viele Skater, die mal einen Marathon fahren wollten, denen danach aber Rennen nicht mehr wichtig waren.
Um die wieder ins Boot zu bekommen, wären "gemischte" Veranstaltungen wie z. B. die von Jever vonnöten. Also könnte Papa sein Rennen fahren, dann später gemeinsam mit Mama und den Gören einen Fitnesslauf über eine kurze Strecke machen, der ältere Junior noch an den Kids-Rennen teilnehmen, die anderen die geführte Freizeit-Tour machen usw.

Sicherlich eine organisatorische Herausforderung für die Veranstalter, aber andererseits sind die die Strecken doch eh gesperrt und welche Gemeinde würde sich querstellen, wenn auch der Breitensport zu seinem Recht kommt?

Von solchen Modellen würde natürlich auch der Sport/Spitzensport profitieren. Man denke nur an Zuschauer, Möglichkeiten für Sponsoren usw. Gerade bei den Sponsoren sitzt das Geld nicht mehr so locker!

Gruß
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Beitragvon Lutz » 31 Mär 2005 16:10

Ich denke es sind nicht zuviele Rennen und Skater sind es natürlich immer zu wenig... :)

Aber mal im Ernst - sollte es zuviele Rennen geben, dann reguliert es sich doch von selbst: ist ein Rennen gut - kommen viele Leute, ist ein Rennen schlecht....

Ich denke die Lizensierung und das Kontrollieren bezüglich der Einhaltung der Lizensierungskriterien, ist der beste Wege zur Erreichung eines vernünftigen Standards. Da kann jeder für sich entscheiden - auch anhand der dann zu veröffentlichenden Feedback-Auswertungen - ob er an einem Rennen teilnimmt oder nicht.
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Beitragvon BOScotty » 31 Mär 2005 22:10

Maik.Scholl hat geschrieben:Ich glaub nicht dass man hier was "begrenzen" muss, sondern dass es sich von selbst regelt. Wenn jemand eine Veranstaltung organisiert überlegt er sich solche Sachen ganz genau.

Ich hatte doch noch ein paar Sachen vergessen: Hinzu kommen noch die ganzen Bahnrennen, die ja vom DRIV in der Regel bisher nicht lizenziert werden, plus für die etwas motivierteren Sportler sicher das eine oder andere Trainingswochenende oder gar eine ganze Traniningswoche, plus für die Landeskadersportler noch die Landeskaderlehrgänge und Spezialwochenenden, plus für die Bundeskadersportler nochmals weitere Wochenenden. Ist schon eine Menge Holz.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, daß es nicht reglementiert werden muß. Wenn wir es für das nächste Jahr schaffen, wie im bayerischen Deutschland-Cup-Konzept vorgesehen, daß zur Herbst-Sportkommissions-Sitzung die Termine für den Deutschland-Cup und alle Deutschen Meisterschaften stehen, und dann die Regiocups in den noch freien Wochen/Wochenenden ihre Rennen planen, dann dürfte es nicht allzuviele Überschneidungen und Renntermine geben. Und wenn dann doch noch weitere Veranstalter Rennen planen und das damit verbundene Risiko eingehen wollen, daß entweder an diesem Wochenende schon etwas Höherwertiges ist oder an den dann noch wenigen freien Wochenenden die Skater noch dort hin kommen sollen, warum nicht. Wenn es klappt, etappliert sich das Rennen, wenn nicht, wird es eh eine Einmalsache sein. Oder liege ich da falsch?
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Beitragvon rollratte » 01 Apr 2005 00:01

Soweit ich das lese, gibt es nicht wirklich gegensätzliche Meinungen zu dem Thema bis hierher und daran werde ich jetzt auch nichts ändern :wink: .
Interessant finde ich in der Tat der Ansatz, den Breitensport mehr aktiv zu fördern bei Straßen-Rennveranstaltungen (wo sollen auch sonst die neuen potentiellen Vereinsmitglieder und Lizenzfahrer herkommen...und, alle können davon nur profitieren - Teilnehmer, Veranstalter, lokale Vereine und sogar der Verband). Momentan ist es in der Tat so, daß die Breitensportler zwar für die Finanzierung der mittleren bis größeren Rennveranstaltungen sorgen, sonst aber im wahrsten Sinne des Wortes nur nebenher oder eher hinterher laufen. Wirklich interessieren tut sich für die Meute keiner (besonders positive Ausnahmen habe ich auch schon selbst erleben dürfen, aber das sind eben nur Einzelfälle, allen voran der Avacon Skater Marathon von Hannover nach Celle - alle anderen hervorragend organisierten Rennveranstaltungen mögen mir diese eine exemplarische Nennung nachsehen). Von den Veranstaltern würde ich mir konkret wünschen, daß mehr auf die Bedürfnisse der Freizeitsportler eingegangen wird - weg von der Jagd nach dem ultimativen Teilnehmerrekord, hin zur Strukturierung eines für alle Beteiligten sicheren und vor allem auch erfreulichen Rennerlebnisses (Erarbeitung neuer Konzepte für Aufteilung der Startzone bei Großveranstaltungen wie Berlin z.B.). Denn für diese Zielgruppe wiegt der Spaßfaktor schwerer, als alles andere. Eines ist mal klar, wenn ein Neueinsteiger bei seinem ersten Halb-oder Marathon gut über die Runden kommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß er/sie vielleicht anbeißt und noch weitere Rennen mitfahren wird. Bei manch einer groesseren Veranstaltung habe ich manchmal den Eindruck, daß das Rennen an sich zur Nebensache gerät bei dem umfangreichen Rahmenprogramm (ist sicherlich gutgemeint, aber warum muß alles immer gleich so ausufern mit Jahrmarkt drumrum und Party vor, während und nach dem Rennen). Von allem ein bißchen weniger extrem wäre sicherlich auf die lange Sicht das tragfähigere Konzept (ansonsten weiß irgendwann keiner mehr, ob das Volksfest oder das Rennen zuerst da war... :P ). Ich sehe da keinen Widerspruch zum zuvor erwähnten Spaßfaktor für Breitensportler - der bezog sich nämlich einzig und allein auf das eigentliche Hauptereignis, nämlich das Rennen.

Die Idee mit der Begrenzung der Anzahl der Veranstaltungen finde ich im Grunde gar nicht so verkehrt, allerdings sehe ich riesengroße Schwierigkeiten, Kriterien festzulegen, welcher Veranstaltung bei der Genehmigung der Vorrang gegeben und welcher die Absage erteilt werden sollte. Ärgerlich ist es andererseits immer wieder, wenn 2 interessante Rennen am gleichen Tag stattfinden, so wie in diesem Jahr wieder die 25 km von Berlin und der Spielbanken Marathon in Hannover z.B.. Bei der vorgeschlagenen Regionenaufteilung könnte man insofern evtl. die Grenzen etwas weiter fassen (bis zu 350-400 km sind viele schon mal bereit zu fahren) z.B. Region Nord/Ost (SH,Nieders., MeckPom, Sachsen-Anh., Brandenbg. und die Stadtstaaten), Mitte (Thüringen, Sachsen, Nordrhein-Westf, Hessen), Süd (Bayern, BW, Saarland) Rheinl-Pfalz könnte zu Mitte oder Süd dazu.

Vermutlich wäre der Mittelweg einen Gedanken wert - etwas mehr Einfluß bei der Terminkoordination, ja, aber keine Reglementierung in Bezug auf die Anzahl der lizensierten Veranstaltungen an sich.

Bei allen sportlichen Ambitionen und leistungsorientiertem Training - mehr als 13-15 Rennen pro Jahr schaffe ich z.B. neben Beruf und Training :lol: pro Saison auch nicht. Außerdem würde mir etwas fehlen, wenn ich nicht hin und wieder mal ein Wochenende für eine entspannte Langstreckentour freibekommen könnte (von den Kosten, die entstehen bei auswärtigen Rennen für "Otto normal" wie mich ohne Sponsoring für Anreise, Übernachtung und Startgebühr mal ganz abgesehen).

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Beitragvon Christian STK » 01 Apr 2005 08:05

Schaut euch mal die Entwicklung der Startgebühren in den letzten Jahren an. Mir ist es schlichtweg zu teuer geworden, jedes oder auch nur jedes zweite Wochenende ein Rennen zu fahren.
Beispiel Hamburg-Marathon: 55 Euro für nicht allzu überzeugende Leistungen. Läufer sind ja vielleicht dazu bereit, solche Preise zu bezahlen, wenn sie nur ein oder zwei Marathons im Jahr laufen, aber für Skater sind die 42 km nun einmal keine besondere Herausforderung mehr.
Gruß, Christian
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Beitragvon tschenni » 01 Apr 2005 11:57

Da kann ich dem Christian nur zu stimmen.... :lol:

Vor der Euro-Einführung kostete die Teilnahme am Marathon 50,- DM und jetzt sind es 50,- bis mehr Euros. Das macht doch echt keinen Sinn mehr. Das ist für mich jedenfalls ein großer Grund an weniger Rennen teilzunehmen als vor ein paar Jahren.
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Beitragvon Axel Enderes » 01 Apr 2005 12:36

wenn die Startgebühren steigen, heist das doch nicht automatisch, das wir die Anzahl der DRIV-Lizenz-Rennen reduzieren müssen, oder?

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Beitragvon holsten » 01 Apr 2005 13:07

Hallo,

vielleicht kann ich etwas helfen, wenn ich das mal aus meiner Sicht schildere, denn ich bin einer von denen, die ihr offenbar verstärkt mit Rennveranstaltungen ansprechen wollt.

Ich bin Hobbyläufer, ergo nicht lizensiert, denke aber wirklich über einen Vereinsbeitritt nach. Brauche keine getrennten Startblöcke, sondern rolle einfach mit und gebe mein bestes. Die Citynacht auf dem Kudamm und das Xrace waren meine ersten Rennen... der Halbmarathon am Sonntag wird mein drittes, denn nachher werde ich zur Messe fahren und mich nachmelden für ein horrendes Geld, denn 35euro plus Chipmiete (ich werde ihn nach dem Rennen behalten, das ist billiger als einmal Pfand und dann bestellen) sind für mich als Student sehr viel Geld. Warum melde ich mich erst spät? Weil ich als Hobbyläufer absoluter Trockenwettersportler bin und ja erst jetzt sicher ist, daß Sonntag ein Trockenrennen wird. Ich würde nie 20, 25 euro bezahlen, um im Regen zu starten, von solchen utopischen Summen wie beim BerlinMarathon mal ganz zu schweigen. Mein Mitbewohner ist Radamateur, der regt sich schon auf, wenn ein Rennen (mit Nachmelde) teurer ist als 10 euro. Da fährt er dann schlicht nicht hin, auch wenn sein ganzer Verein da mitfährt.
Warum fahre ich überhaupt Rennen?
Ich möchte mich leistungsmäßig einordnen können, um vielleicht ein wenig "stolz" sein zu können auf das, was mein Körper mit höchstens 50km Training pro Woche im Sommer schafft. Ich mag das Gemeinschaftsgefühl, unter Gleichgesinnten zu sein, was sich auf der Krone nur selten ergibt, weil ich da meist alleine meine Runden drehe. Meine Freunde habe ich geschwindigkeitstechnisch lange distanziert... und natürlich und wohl am wichtigsten: Spaß an der Geschwindigkeit, Spaß, seine eigenen Grenzen auszuloten, Spaß am Taktieren mit der eigenen Kondition unter "Ernstfall".

Wäre ich lizensiert, würde ich wohl mehr Rennen fahren (Gruppen"zwang"), andererseits sieht man eben erstmal die Kosten, die ein Beitritt mit sich bringt. Verein klingt immer so nach Bindung, Zwang... da ist die Hemmschwelle glaub ich ziemlich groß. Das es diese Schwelle nicht wirklich gibt, ist etwas ganz anderes.

Und vielleicht ganz wichtig: Würde ich nicht ab und zu mit ein paar Xspeedlern auf der Krone reden, ich wüßte gar nichts vom Spreewaldmarathon, Hohenbocka oder so. Die kleineren Skaterennen nimmt kein latent interessierter war, weil sie nicht medienpräsent sind. Da steht dann vielleicht am Tag davor in der Zeitung : "Straßen so&so morgen gesperrt wegen einer Rennveranstaltung". Da ärgern sich wieder die ganzen Autofahrer, aber wo ich mich denn dafür noch melden könnte, steht da selten. Und die, die man medial serviert bekommt, kosten halt richtig Asche, weil es kombinierte Lauf&Inlinerennen sind - wie hier am Sonntag. Aus Sicht des Hobbyläufers kann man wohl sagen, es gibt nicht zuviele Rennen, sondern zu wenige "intimere" Veranstaltungen, von denen man erfährt...

Bis Sonntag, irgendwo zwischen 45:30 und (saisonstartbezuschußt) 48min,

Matthias
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Beitragvon Thomas » 02 Apr 2005 12:44

Zuwenig oder zuviele Rennen, das soll der Markt regeln, nicht der DRIV. Rennen, die der DRIV nicht lizensieren will, werden dann eben schwarz ausgetragen. Das kann nicht unser Ziel sein.
Attraktive Rennen werden bei jedem Preis gefahren (Belin). Andere sprechen erfolgreich neben der Spitze auch die Breitensportler an (Hannover-Celle). Kleine Rennen begeistern durch ihre familiäre Athmosphäre.
Das Problem sind wirklich die Startgelder ohne dabei den Vorwurf gegen die "raffgierigen" Veranstalter zu erheben. Ich weiß genau, was Zeitnahme und die Sperrung einer attraktiven Strecke kosten.
Dazu kommt eine gewisse Müdigkeit unter den Leuten, die schon lange dabei sind. Die fahren nur noch die wirklich für sie attraktiven Rennen.
Wünschenswert wäre sicherlich eine stabile Struktur in der Art:
erstes WE April bewag
letztes WE April Hamburg
letztes WE Juli Langstrecken-DM
letztes WE September WC in Berlin
...
Dazwischen definierte freie Wochenenden für Deutschlandcup oder GBC und die Regiocups.
Aber solange die GBC ihre Termine nach Belieben kurzfristig ändert, bleibt das Utopie.

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