Soweit ich das lese, gibt es nicht wirklich gegensätzliche Meinungen zu dem Thema bis hierher und daran werde ich jetzt auch nichts ändern
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Interessant finde ich in der Tat der Ansatz, den Breitensport mehr aktiv zu fördern bei Straßen-Rennveranstaltungen (wo sollen auch sonst die neuen potentiellen Vereinsmitglieder und Lizenzfahrer herkommen...und, alle können davon nur profitieren - Teilnehmer, Veranstalter, lokale Vereine und sogar der Verband). Momentan ist es in der Tat so, daß die Breitensportler zwar für die Finanzierung der mittleren bis größeren Rennveranstaltungen sorgen, sonst aber im wahrsten Sinne des Wortes nur nebenher oder eher hinterher laufen. Wirklich interessieren tut sich für die Meute keiner (besonders positive Ausnahmen habe ich auch schon selbst erleben dürfen, aber das sind eben nur Einzelfälle, allen voran der Avacon Skater Marathon von Hannover nach Celle - alle anderen hervorragend organisierten Rennveranstaltungen mögen mir diese eine exemplarische Nennung nachsehen). Von den Veranstaltern würde ich mir konkret wünschen, daß mehr auf die Bedürfnisse der Freizeitsportler eingegangen wird - weg von der Jagd nach dem ultimativen Teilnehmerrekord, hin zur Strukturierung eines für alle Beteiligten sicheren und vor allem auch erfreulichen Rennerlebnisses (Erarbeitung neuer Konzepte für Aufteilung der Startzone bei Großveranstaltungen wie Berlin z.B.). Denn für diese Zielgruppe wiegt der Spaßfaktor schwerer, als alles andere. Eines ist mal klar, wenn ein Neueinsteiger bei seinem ersten Halb-oder Marathon gut über die Runden kommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß er/sie vielleicht anbeißt und noch weitere Rennen mitfahren wird. Bei manch einer groesseren Veranstaltung habe ich manchmal den Eindruck, daß das Rennen an sich zur Nebensache gerät bei dem umfangreichen Rahmenprogramm (ist sicherlich gutgemeint, aber warum muß alles immer gleich so ausufern mit Jahrmarkt drumrum und Party vor, während und nach dem Rennen). Von allem ein bißchen weniger extrem wäre sicherlich auf die lange Sicht das tragfähigere Konzept (ansonsten weiß irgendwann keiner mehr, ob das Volksfest oder das Rennen zuerst da war...
). Ich sehe da keinen Widerspruch zum zuvor erwähnten Spaßfaktor für Breitensportler - der bezog sich nämlich einzig und allein auf das eigentliche Hauptereignis, nämlich das Rennen.
Die Idee mit der Begrenzung der Anzahl der Veranstaltungen finde ich im Grunde gar nicht so verkehrt, allerdings sehe ich riesengroße Schwierigkeiten, Kriterien festzulegen, welcher Veranstaltung bei der Genehmigung der Vorrang gegeben und welcher die Absage erteilt werden sollte. Ärgerlich ist es andererseits immer wieder, wenn 2 interessante Rennen am gleichen Tag stattfinden, so wie in diesem Jahr wieder die 25 km von Berlin und der Spielbanken Marathon in Hannover z.B.. Bei der vorgeschlagenen Regionenaufteilung könnte man insofern evtl. die Grenzen etwas weiter fassen (bis zu 350-400 km sind viele schon mal bereit zu fahren) z.B. Region Nord/Ost (SH,Nieders., MeckPom, Sachsen-Anh., Brandenbg. und die Stadtstaaten), Mitte (Thüringen, Sachsen, Nordrhein-Westf, Hessen), Süd (Bayern, BW, Saarland) Rheinl-Pfalz könnte zu Mitte oder Süd dazu.
Vermutlich wäre der Mittelweg einen Gedanken wert - etwas mehr Einfluß bei der Terminkoordination, ja, aber keine Reglementierung in Bezug auf die Anzahl der lizensierten Veranstaltungen an sich.
Bei allen sportlichen Ambitionen und leistungsorientiertem Training - mehr als 13-15 Rennen pro Jahr schaffe ich z.B. neben Beruf und Training
pro Saison auch nicht. Außerdem würde mir etwas fehlen, wenn ich nicht hin und wieder mal ein Wochenende für eine entspannte Langstreckentour freibekommen könnte (von den Kosten, die entstehen bei auswärtigen Rennen für "Otto normal" wie mich ohne Sponsoring für Anreise, Übernachtung und Startgebühr mal ganz abgesehen).
anni die rollratte