Geschrieben von Johannes Gerhards
Dienstag, 10 Mai 2005
Der Düsseldorf Marathon am vergangenen Wochenende war kein DRIV Wertungsrennen der Kategorie C. Auf Grund mangelnder Kooperation mit dem Veranstalter, der Nichteinhaltung gegebener Zusagen und Absprachen, der Mißachtung fast aller im Lizenzierungsantrag genannten Anforderungen und vor allem wegen der zu befürchtenden Gefährdung der SportlerInnen durch... mangelnde Absicherung besonders markanter Punkte wie dem Engpass und der Kurve kurz vor der Zielgeraden, sah sich der Lizenzierungsbeauftragte des Landesverbandes RIV und Oberschiedsrichter Johannes Gerhards genötigt, die Lizenzierung zurück zu nehmen.
Diese Entscheidung wurde dem Moderator Sebastian Baumgartner vor dem Start mitgeteilt, der sie an die TeilnehmerInnen weiter geben wollte. Natürlich sind wieder einmal die SportlerInnen die Dummen, denen jetzt möglicherweise erwartete (und verdiente) Ranglistenpunkte abhanden kommen.
Andererseits sollten wir uns überlegen, warum wir weiterhin an Veranstaltungen teilnehmen, bei denen die originellste Kostümierung (dafür gab es eine "Jury") höher eingestuft wird als die Sicherheit und Gesundheit der SportlerInnen. Teilweise zynische Kommentare wie: "...dafür haben wir ein DLRG Rettungsboot bereitgestellt..." auf den Einwand, was denn passieren würde, wenn jemand unkontrolliert aus der letzten Kurve getragen wird und mit dem scharfkantigen Geländer der Rheinuferpromenade kollidiert, bestätigen mich in meiner Auffassung. Bei der der Lizenzierung vorausgehenden Streckenabnahme wurde auf diese Missstände eindrücklich
hingewiesen, deren Beseitigung klar und deutlich eingefordert und seitens des Veranstalters auch zugesagt.
Weitere Gefährdungen im Rennverlauf, wie sich aus den quer verlaufenden Strassenbahngeleisen lösende Seile - die längst verlaufenden wurden erst gar nicht ausgeseilt - oder entgegen kommende, nur durch Flatterband "abgesicherte" Strassenbahnen, bestätigen im Nachhinein meine Auffassung und die Richtigkeit meiner Entscheidung.
Ich möchte betonen, dass die Leistung der SportlerInnen durch diese Massnahme nicht herab gewürdigt werden soll. Es war ein grosses Glück, dass wir von schlimmen Unfällen verschont blieben - das spricht auch für das Können und die Fairness der beteiligten SkaterInnen - war aber im Vorfeld nicht abzusehen.
Die Lizenzierung dient in erster Linie der Sicherheit und Gesundheit der SportlerInnen durch Schaffung von weitgehend einheitlichen und vergleichbaren Standards. Dies war hier eindeutig nicht gewährleistet bei aller Großzügigkeit in der Auslegung der Wettkampfordnung und der
Kompromissbereitschaft in einzelnen Punkten.
johannes gerhards, referat schiedsrichter und wettkampfwesen speed im riv
nrw
Sehr geehrter Herr Gerhards,
leider kann ich Eurer Entscheidung nicht zustimmen und ich bin sogar sehr Entäuscht, denn der eigentliche Leidtragene ist wiedereinmal der Sportler und nicht der Veranstalter.
Wenn es so grawierende Mängel und Gefährdungen für den Sportler gab, hätte der Rhein-Marathon nie eine Lizenz bekommen dürfen. Damit hätte man jedem die Möglichkeit gegeben zu entscheiden ob er am Marathon teilnimmt oder nicht, und man hätte den Veranstalter unter Druck gesetzt.
Aber kurz vor dem Rennen die Lizenz zu entziehen ohne das auch noch bekannt zugeben ist wirklich totaler Blödsinn.
Wenn ihr so besorgt um die Gesundheit der Teilnehmer seit, hätte es keine Lizensierung geben dürfen, aber den Teilnehmern die dann ins Ziel gekommen sind zu sagen das die Strecke gefährlich ist halte ich für sehr fragwürdig!!! Die Konsequenzen tragen in erster Linie die Teilnehmer.
Ich hab selber mitbekommen wie Sebastian mit den schnellsten Damen eine Entscheidung über den Startvorgang abgesprochen hat und den die Startaufstellung bekannt gegeben hat, also kann hier niemand benachteiligt worden sein.
skate on Tom