Tag zusammen,
dies sei vorangestellt: Ich verachte Doping im höchsten Maß und finde v.a. das Argument der Jugend- und Gesundheitsgefährdung ganz wesentlich!
Kinder, tut es nicht! Der Preis ist zu hoch!
Hier ein paar Anmerkungen, basierend auf meiner wissenschaftlichen Halbbildung (Sportstudium etc.):
Man muss ganz klar sagen, dass die Sportart Speedskaten als Kraftausdauersport für Doping mit Erythropoietin (EPO) und anabolen Steroiden sehr gut geeignet ist. Die leistungssteigernden Effekte sind (bei gleichzeitig hartem Training) bestimmt merklich, aber die Folgen sind unabschätzbar. Bitte weiterlesen!
* Steroide: Schrumpfhoden, Impotenz und Zeugungsunfähigkeit bei Männern, Vermännlichung bei Frauen (tiefe Stimme, Bartwuchs, Unfruchtbarkeit etc.), ansonsten verschiedene Arten von Krebs, v.a. Leberkrebs, Akne, Suchtverhalten, z.T. bleibende Persönlichkeitsveränderungen (!), erhöhte Aggression etc.
* EPO: Im Radsport gibt es meines Wissens knapp 90 ungeklärte Todesfälle, die Insider auf Epo zurückführen.
EPO kostet meines Wissens sehr viel Geld (bei Substitution, wenn die natürliche Produktion in den Nieren (und eingeschränkt in der Leber) nicht mehr funktioniert einige tausend Euro pro Monat), und der Gebrauch wird halbwegs kontrolliert. Ohne ärztliche Kontrolle sehr gefährlich. Im Radsport fährt man das Geld vielleicht wieder rein, beim Skaten wohl kaum.
Schlechte Steroide bekommt man leider in fast jeder heruntergekommenen Muckibude angeboten (v.a. wenn man so spargelig ist wie die meisten Skater). Das ist billigster Mist, meist aus dem Ostblock, der vielleicht kurzfristig die Leistung steigert, den oben beschriebenen Verfall von Körper und Persönlichkeit aber zügig vorantreibt.
Ich habe einige Erfahrungsberichte von Doping-"Opfern" gelesen, bei denen die Einsicht - wenn auch spät - kam. Nicht schön, kann ich nur sagen. Gebracht hat es letztendlich auch nicht viel, und was erstmal kaputt ist, bleibt auch kaputt. Wegen der Suchtgefahr sollte man erst gar nicht anfangen, auch nicht nur ein bisschen.
Ich persönlich trainiere lieber gezielt und intensiv, fahre im Zweifelsfall mit reinem Gewissen etwas langsamer und bin aber in 20 Jahren noch im Rennen.
Klar, ob meine Vitaminpillen vom Supermarkt nicht vielleicht mal mit irgendetwas kontaminiert sind, kann ich natürlich nicht ausschliessen.
Mal ganz realistisch: Was möchtet ihr erreichen? Mit etwas Talent, passabler Technik und drei- bis viermal gut strukturiertem Training pro Woche (5-8 Std. Umfang) konsequent über zwei, drei Jahre kann man in einem gut laufenden Rennen auf einer schnellen Strecke unter 1:10 auf einen Marathon fahren. Ganz sicher.
Reicht das nicht?