ADAC Bericht 1/2005 - Geldbußen für Inlineskater 10-20 Euro

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Beitragvon austinrover » 02 Mär 2005 18:15

Hallo, das mit den Rennradfahrern ist falsch - Du hast recht es gibt keine erlaubnis.

Mir ist das aber so von einigen Radrennprofis angetragen worden.
Hier der dazugehörige Rechtstext:

Gemäß § 2 Abs. 4 Satz 2 StVO müssen Radfahrer Radwege benutzen, wenn dies durch entsprechende Gebotszeichen (Zeichen 237, 240 oder 241)) vorgeschrieben wird. Somit sind auch linke Radwege zu benutzen.Ein Radfahrer, der einen linksseitig verlaufenden Radweg benutzt, darf ihn auch dann weiterhin benutzen, wenn auf der rechten Fahrbahnseite ein weiterer Radweg beginnt. Etwas anderes gilt nur dann, wenn die Weiterfahrt auf dem linken Radweg durch entsprechende Beschilderung untersagt wird (BGH, Urteil vom 29.10.1996, Az. VI ZR 310/95, NJW 1997, 395). Zu beachten ist weiter, daß die Verpflichtung, vorhandene Radwege zu benutzen, entgegen einer weitverbreiteten Auffassung, auch für Rennradfahrer gilt. Selbst eine vorhandene Rennlizenz nützt nichts. § 2 Abs. 4 läßt keine Ausnahme zu. Andere rechte Radwege dürfen benutzt werden (§ 2 Abs. 4 Satz 3 StVO). Rechte Seitenstreifen dürfen gemäß § 2 Abs. 4 Satz 4 StVO benutzt werden, wenn keine Radwege vorhanden sind und Fußgänger nicht behindert werden. Keine Benutzungspflicht für Radwege und Seitenstreifen besteht, wenn dies nicht zumutbar ist, z.B. wegen Vereisung oder starker Verschmutzung. Die Anordnung eines Radwegs durch die zuständige Straßenverkehrsbehörde kann jedoch rechtswidrig sein, wenn der betreffende Radweg den Verwaltungsvorschriften, zum Beispiel durch zu geringe Breite, widerspricht (vgl. VG Hamburg, Urteil vom 28.1.2002, 5 VG 4258/00).

Das heisst auch das diese Vorschrift für uns gilt sollte es eine Änderung der STVO geben.

@Shorty... ich bin übrigens ein rücksichtvoller Skater der keine Omas erschreckt und auch bei 3er BMW's vorsichtig anhält :lol:
Zuletzt geändert von austinrover am 02 Mär 2005 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon brandbarth » 02 Mär 2005 18:19

Was die Rennräder anbetrifft, so konnte ich der StVO bisher nichts zu einer solchen Ausnahme entlocken und Urteile nach denen Rennradfahrer in bestimmten Situationen die Straße nutzen dürfen


Da würde ich die Anfrage an den nächsten Radsportverband richten. Vor 15 Jahren war das so, das die Radsportler die ganze Zeit einen Wisch in der Tasche haben müssen, das sie als Vereinsmitglieder auf der Straße Rennrad fahren dürfen...
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Beitragvon kenny » 02 Mär 2005 18:50

Zu dem Thema Radsport-Training kann ich auch noch ein wenig was zum Besten geben... bin ja auch ein klein wenig in der Materie drin, auch wenn ich zukünftig auf der "anderen Seite" sitze. Dazu schon mal vorab: ich werde niiiieeemals einen Skater aus dem Verkehr ziehen. Dazu bin ich selber viel zu viel rechtswidrig unterwegs auf Deutschlands Straßen. :lol:

Grundsätzlich ist es so, wie Austinrover bereits geschrieben hat: als Radfahrer hat man den Radweg zu benutzen. Sollte dieses nicht in der Geschwindigkeit möglich sein, wie es sich der Radfahrer gerne hätte, gibt es vorerst mal eins: Tempo runter (ist übrigens in § 3 StVO geregelt). Und erst, wenn es überhaupt nicht mehr zuzumuten sein sollte, ist es erlaubt, auf der Straße zu fahren. Die Folgen, wenn man sich nicht daran hält, können beachtlich sein: ein Vorgesetzter vom Verkehrskommissariat schilderte uns im Unterricht einene Fall, in dem ein Kollege mit dem Rennrad auf der Straße unterwegs war und von einem Pkw erfasst wurde. Die Folge war neben einer Schädelfraktur (trotz Helm) auch eine Verletzung der Wirbelsäule, was zur Lähmung führte. Das dieser Kollege nicht mehr beruflich tätig ist, muss man wohl kaum erwähnen. Jedenfalls hatte er keinen Anspruch auf Invaliditätsleistung von Seiten des Autofahrers. Die Kosten hatte er somit selber zu tragen, und da kommt ne Menge hinterher, wenn man das gesamte Haus behindertengerecht ändern muss und die Frau zudem nicht mehr arbeiten gehen kann, weil sie sich um ihren Mann kümmern muss!!
Das also mal dazu. Verkehrsrechtlich hat auch ein Wisch als Nachweis über die Trainingszwecke Bedeutung. Radfahrer bleibt Radfahrer und man hat sich als solcher auch verkehrsgerecht zu verhalten.
Beim Skater sieht das genauso aus. Solange wir nicht gesondert behandelt werden in der StVO, müssen wir rechtlich auf dem Fußgängerweg bleiben. Im Endeffekt bleibt als beste Lösung nach wie vor: raus aus der Stadt und rauf auf die Landwirtschaftswege! Da ist eh am meisten Platz und man hat auch n bissel Ruhe vor anderen Verkehrsteilnehmern

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Beitragvon shorty » 02 Mär 2005 23:13

@ kenny:

ein Vorgesetzter vom Verkehrskommissariat schilderte uns im Unterricht einene Fall


Oh je... und ich hab so n bissle frech über die Herren in Grün geschrieben...
Bitte bitte nicht verhaften... will auch wieder lieb sein :mrgreen:

Aber manchmal kommt man schon so ein bisschen mies drauf, wenn Deine Kollegen es bei völlig leergefegter Landstraße mal wieder unheimlich genau nehmen... (Als ob nichts schlimmeres zu ahnden wäre als Verkehrsverstöße).


Ach und übrigens danke an alle für die Klarstellung hinsichtlich der Rennräder... scheint also doch eher ein allgemein geduldetes Phänomen als tatsächlich offiziell zugelassenes Verhalten zu sein...

Wer weiss,
vielleicht etabliert sich ja bei uns auch noch was...
Z.B. Speedskater dürfen auf die Straße.
Speedskater ist, wer mindestens 5 Großstädte am Asphalt erkennt.

Gruß


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Beitragvon Christian » 03 Mär 2005 00:05

kenny hat geschrieben:Dazu schon mal vorab: ich werde niiiieeemals einen Skater aus dem Verkehr ziehen. Dazu bin ich selber viel zu viel rechtswidrig unterwegs auf Deutschlands Straßen. :lol:

Einige gehören aber raus gezogen!
Da geht es nicht darum, womit, sondern wie man sich fortbewegt.

Davon mal abgesehen gibt es übrigens schon viele Polizisten, die ein Auge zu drücken.
Es kommt auch immer darauf an, wie man sich im Straßenverkehr, aber auch ihnen gegenüber verhält ....

Wenn da so ein Dummbrot in der Mitte der Straße fährt, ums den bösen Autofahrern mal so richtig zu zeigen und/oder nen Grünen anmachen, weil die ja eh keine Ahung haben, braucht man sich doch nicht zu wundern, dass wir so gemocht werden.
  • So muss ein Rollen-Setup aussehen: oOOo
  • und dann gehts zum => ____/ ~~~
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Polizei...

Beitragvon Hannes » 03 Mär 2005 08:04

...in der Regel haben wir in der Region keinen Stress mit den Ordnungshütern. Die fahren an uns vorbei, ich grüße, sie grüßen zurück - man kennt sich. Sehr angenehm.
Es gibt allerdings eine Ausnahme, wenn der B..... aus S..... im Anflug ist - schnell seitlich in die Büsche oder den Graben schlagen, das ist ein Skater-Jäger. Das macht unseren Sport noch zusätzlich spannend. :twisted:
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Beitragvon kenny » 03 Mär 2005 17:08

Einige gehören aber raus gezogen!


Okay okay, ich nehme das mal wieder zurück. Ich werde niemals jemanden aus dem Verkeht ziehen, solnge er sich genauso rücksichtsvoll verhält wie jeder andere Verkehrteilnehmer!!!

Die absoluten Chaoten gehören runter... das sind aber in der Regel nicht die trainierenden Speedskater. Zumindestens nicht hier in unseren Breiten

:D Kenny
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Beitragvon Cyberneo » 29 Aug 2005 01:28

So Schilder sind ja funny aber noch nie bei uns gesehen!
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Bußgeld nur theoretisch möglich

Beitragvon RedBaron » 18 Okt 2005 21:43

:shock:
Wie sollen Politessen denn das Bußgeld abknöpfen?
Wenn Sie ihre Konsole zücken, sind wir über alle Berge und Nummernschilder gibt es nicht.
Außerdem kann man mit Schnurrbartbrille fahren, da wird dann auch noch jedes Foto zum Kracher!

:lol:
Alles zu retten, muß alles gewagt werden. F. v. SCHILLER
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Beitragvon shorty » 19 Okt 2005 09:01

@RedBaron

Zunächsteinmal sind das nicht die Politessen, die Dir das Bußgeld abknöpfen (es sei denn Du parkst mit Deinen Skates falsch), sondern der liebe kenny (bzw. seine Kollegen), sprich die Polizei (hab ich doch oben richtig gelesen, kenny, oder?). :wink:

Also nix is mit Konsole zücken und Du bist schon vorbei...
Die haben ein Auto und das musst Du dann erstmal abhängen :twisted:

Deine Schnurrbartbrille nützt da auch nix mehr...

Aber vielleicht machst Du ja Deinem Namen alle Ehre und fliegst bei Bußgeldgefahr einfach davon :idea:
Eh die Polizei den Hubschrauber rausgeholt hat, sitzt Du längst irgendwo auf einem Ast und zwitscherst ein Lied.

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Beitragvon kenny » 23 Okt 2005 11:26

@shorty

Jo, hast schon richtig gelesen... zum Bußgeld wird es aber wohl net kommen. Wir bleiben da schon noch im Bereich des Verwarngeldes. Aber ich gehe mal ganz stark davon aus, dass so ziemlich 95 % der Kollegen da draußen mit einer einfachen mündlichen Verwarnung die ganze Sache als erledigt ansehen. Zumindest, sofern man sich nicht benimmt wie die Axt im Walde
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Beitragvon ispeedy » 02 Feb 2006 16:41

Gibt es in der Rechtslage /-sprechung bezüglich Inlineskaten im Straßenverkehr eigentlich mal was Neues?
Oder bewegen wir uns immer noch in einer "Grauzone"?
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Beitragvon kenny » 02 Feb 2006 21:50

Gibt es in der Rechtslage /-sprechung bezüglich Inlineskaten im Straßenverkehr eigentlich mal was Neues?
Oder bewegen wir uns immer noch in einer "Grauzone"?


Hmmm, meines Wissens hat sich noch nix getan. Wird wohl auch noch dauern... ich hab auch nicht gehört, dass da irgendwas geändert werden soll.
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Beitragvon rollschnabel » 02 Feb 2006 23:45

Gerd hat geschrieben:In der Schweiz und in NY ist Skaten auf der Straße übrigens auch erlaubt.
Gerd


In NY ist es sogar vorgeschrieben auf der Straße zu skaten. Es gibt dort ein "NY State Vehicle and Traffic Law". Danach sind Skater Radfahren im Grundsatz gleich gestellt. Sie müssen Radwege benutzen, wenn keine vorhanden sind, müssen sie auf der Straße rechts fahren und die Verkehrsregeln beachten. In Gruppen dürfen zwei Skater nebeneinander fahren. Es besteht Helmpflicht für Kinder (es gibt allerdings kaum mal einen Skater ohne Helm im Straßenverkehr, gilt auch für Biker). Mehr dazu findet ihr hier: http://www.k-heldmann.de/inline/verm.htm, "Out of the loop" Apr. 2002

Ich bin häufig in NY geskatet und muss sagen, selbst mit den schon recht gewöhnungsbedürftigen Taxifahrern habe ich nie Probleme gehabt. Autos nehmen Rücksicht, auch wenn man, z.B. am Broadway, öfters die Fahrbahnseiten wechseln muss, weil mal ein Radweg lings ist (Times Square), dann mal wieder keiner. Zeichen geben, einfädeln und no problem.

Besonders scharf ist es, wenn die Hardcore-Skater von Empire Skate ihr Tuesday- Night Skating machen - kein Vergleich mit unseren Nachtskaten, selbst TNS ist lahm dagegen. Die treffen sich an der Upper West Side (72th Str.) und heißen durch ganz New York. Strecken von über 40 Meilen nach Brooklyn, Queens oder in die Bronx kommen vor, mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 25-30 kmh.

Wer schon mal in NY war, weiß, dass es dort Löcher in der Straße gibt, in denen einem Kaninchen nichts passieren würde, wenn ein Auto drüber fährt. Beliebt sind auch große Metallplatten zum Flicken von Löchern nach Wasserrohrbrüchen oder an Baustellen. Dummerweise liegen die Platten selten bündig. Und die Schachtdeckel rechts: Schlitze in guter Rollenbreite in Längsrichtung.

Und trotzdem habe ich noch nie bei den diversen Nachtskate-Events einen schweren Sturz erlebt, es wird immer ordentlich gewarnt, weniger ortskundige werden eingewiesen. Und trotz Skatens auf den Ave. und Str (manchmal auch gegen die Einbahnstraßen) habe ich noch nie Probleme mit Autofahrern erlebt. Problematisch sind die Linienbusse, die manchmal sehr plötzlich losfahren.

Aber was in NY geht, muss ja bei uns noch lange nicht gehen - weil ja unsere Autofahrer offensichtlich damit überfordert wären, oder wie?
Kuddel

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Beitragvon shorty » 03 Feb 2006 08:52

Gibt es in der Rechtslage /-sprechung bezüglich Inlineskaten im Straßenverkehr eigentlich mal was Neues?
Oder bewegen wir uns immer noch in einer "Grauzone"?


Es gibt keine Grauzone.
Die Gesetzesvorschriften sind klar und eindeutig.
Die Einordnung der Skater ist durch BGH Urteil geklärt
(sonstige Fortbewegungsmittel).
Der Gesetzgeber hat in Deutschland, anders als anderswo, immer das Bestreben, die Leute vor allen Gefahren und vor sich selbst zu schützen.

Wenn man überlegt, dass die meisten Skater fiese Wackelfüße sind und sich nicht bremsenkönnend kaum auf den Beinen halten können, will ich nicht wissen, wie lange es dauert bis einer sich mitten auf der Straße vor einem Auto auf die Sch...nase legt und überrollt wird, wenn er auf die Straße muss.

Für Speedskater ärgerlich, aber so ist es halt.

Deswegen:
Es wird wohl nichts mehr Neues geben.
Und unsere Initiativen zur Gesetzesänderung in allen Ehren... "die da oben" bekommen nicht mal viel wichtigere Dinge gesetzgeberisch in den Griff... warum sollten die sich was um uns scheren :wink:

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