Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

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Re: Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

Beitragvon Thilo » 20 Mai 2008 17:29

Ich habe das nun bewusst überspitzt für den ambitionierten Nightskater geschrieben, die tendenziell einen kurzen hektischen Schritt haben.

Hinter jemandem her zu fahren, der einen ganz anderen (vor allem längeren) Schritt hat ist kraftraubend und nicht zu empfehlen. Generell suche ich mir wenn es geht bewusst jemanden (oder mehrere) aus, der meinen Schritt hat, hinter dem ich dann größtenteils fahre. Gerne nehme ich einen Teamkollegen, oder jemanden den ich aus anderen Rennen kenne.

Es gibt Skater die einen besonders kurzen oder langen Abdruck haben (oder nach Hinten austreten, usw.) hinter denen will keiner fahren. Die haben es halt schwer und müssen viel vorne oder alleine fahren.

Ich würde auf jedem Fall in der Gruppe bleiben, sich einem kürzeren Schritt anzupassen kostet weniger Kraft als alleine zu fahren. Man kann auch als letzter oder erster (hin und wieder) in seinem eigenen Schritt fahren. Vorne machst du dir halt keine Freunde mit einem komischen Schritt.
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Re: Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

Beitragvon ArminS » 26 Mai 2008 21:03

Kugellagerputzer: Derjenige von euch mit der hohen Schrittfrequenz hat eventuell eine zu kurze Gleitphase oder einen uneffektiven seitlichen Abdruck und muß dadurch mehr "rühren" um vorwärts zu kommen. -> Technik verbessern.

Haste schon mal einen 1.90m-Mann auf Skates rum tippeln gesehen? Und wenn, dann war das ganz bestimmt wo anders und ohne Skates :)
Ne, ne... Deine beiden Annahmen treffen nicht zu ....

--Armin
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Re: Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

Beitragvon Rolling Stone » 09 Jun 2008 14:38

Ihr Lieben !

Ich möchte zu dem Thema Verhalten im Zug auch noch meinen Senf abgeben.

Ich war beim Mittelrheinmarathon in der Gruppe, die um die 1:26 bis 1:28 ins Ziel fuhr.

Ab der Hälfte der Strecke rollten wir etwa in drei langen Zügen nebeneinander. Die Hauptbelastung bestand weniger im Fahren am konditionellen Limit sondern eher darin, darauf zu achten, nicht zu stürzen. Lange ausladende Schritte waren leider nicht möglich. Ständig musste man auf die Tempo- und Schrittfrequenzwechsel des Vordermannes und die Nähe des seitlichen Zuges achten. Oft kam es zu enormer Druckweitergabe des Hintermannes. Positionswechsel, beabsichtigt und nicht beabsichtigt, waren sehr häufig. Leider auch einige Stürze...-(

Auch mir wird es dann manchmal zu brenzlig. Aus verschiedenen Gründen:

- Vor mir fährt ein Hampelmann mit nach hinten schleuderndem Gebein.
- Der Vordermann lässt ständig abreisen.
- Man ist der 30. bis 50. in einem ellenlangen Zug mit entsprechendem Ziehharmonikaeffekt.

Das sind Gründe für mich aus dem Zug auszuscheren und die Flucht nach vorne zu suchen.
Entweder es hängen sich noch welche an mich dran oder ich hänge mich an jemanden der gerade vorbei kommt. Ratz fatz hat sich ein Neuer Zug gebildet. Dann wird es wieder zu eng (insbesondere in Kurven) und die Züge vermischen sich wieder. Das Spiel geht von vorne los… und immer wieder dieses nicht ungefährliche Eingliedern.

Ich handhabe das immer so, dass ich eine Lücke anvisiere und jemanden frage, ob er mich rein lässt. Erkennbare „Pärchen“ frage ich allerdings nicht. Fast immer werde ich freundlich rein gewunken und handhabe dies im umgekehrten Falle genau so freundlich. Reindrängeln mach’ ich nicht!
In eine offensichtlich große Lücke fahre ich allerdings ungefragt, meist zur Freude des Nachfolgenden, der sie dann nicht mehr schließen muss.

Allerdings höre ich dann ab und an ein Fluchen von hinten, jeder möge doch in seinem Zug bleiben. Aber wie soll das gehen? In Konsequenz müssten es ellenlange Züge werden…

Wie seht Ihr das ?
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Re: Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

Beitragvon AH71 » 30 Aug 2009 14:54

Bin nicht organisierter Freizeitskater und habe meinen 2. HM hinter mir (allerdings kleinere Veranstaltungen, so 100...150 Teilnehmer), d.h. bin auch erst 2x in Zügen mitgefahren. Dieser Thread war für mich im Vorfeld sehr hilfreich!!!
Zu dem Thema habe ich aber noch weitere Fragen:

Was bedeuten nach rechts oder links ausgestreckte Arme (haben mitten im Zug welche gemacht; gerade Strecke, kein Hindernis ...)?

Wenn man einen Zug führt und merkt, die Kräfte lassen nach, wie kommt man nach dem Ausscheren an 2. oder 3. Stelle wieder rein? Man will ja nicht bis ans Ende des Zuges zurückfallen.

Gibt es sonst noch Zeichen, oder Verhaltensweisen, die euch in Fleisch und Blut übergegangen und deshalb nicht in diesem Thread aufgeführt sind, die ein Neuling aber auch wissen sollte? Vielleicht auch sonstige Tipps ...

Danke,
AH71
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Re: Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

Beitragvon Rolling Stone » 02 Sep 2009 15:22

Hallo AH71

mmmhh... also in unserer Trainingsgruppe machen wir das so
(und so kenne ich es auch aus den Rennen):

ein Arm nach links bzw. rechts raus (dabei aber schräg nach unten) deutet dem Hintermann/frau eine Gefahrenstellen eben auf dieser angezeigten Seite an.
Ein Arm nach links bzw. rechts raus (waagerecht) bedeutet, dass derjenige gleich nach dieser Seite hin den Zug verlassen wird. (entweder um nach vorne abzuhauen oder sich nach hinten fallen zu lassen).

Das Wiedereinordnen in den Zug ist tatsächlich eine heikle Sache:
Bei den flinken Leuten (Marathon U 1:20 ) ist das problematisch. Dort wird mit Haken und Oesen um jeden Platz im Zug gekämpft und taktiert. Ein Wiederreinlasssen recht weit vorne ist da keine Selbstverständlichkeit und wird einem mitunter verwehrt. Da ich da vorne allerdings nicht mitmische, weiß ich das nur vom Hörensagen bzw.. Hörenfluchen..;-)

In meiner Liga (um die 1:30) ist das schon etwas lockerer.
Einerseits ist man ja froh, wenn jemand vorne im Wind die Drecksarbeit macht. Anderseits möchte man selbst recht weit vorne sein (wegen dem Scheiß-Zieharmonikaeffekt hinten in langen Zügen / um auf eine Tempoverschärfung rasch reagieren zu können / wegen der erhöhten Sturzgefahr weiter hinten / wegen der bessseren Sicht vorne u.a.)

Ich handhabe das folgendermaßen:
Wenn ich mich gerade eine Zeitlang vorne im Wind platt gemacht habe und wechseln will, möchte ich so etwa hinter dem Fünften wieder rein bzw. direkt hinter denen, die sich an der Führungsarbeit im Wind beteiligen....
Das erbitte ich mir freundlich und meist klappt das auch. Wenn nicht gibt es von mir ein lautstarkes "ÄH, ich hab' mich gerade für Euch platt gemacht und ich will da jetzt wieder rein....sonst geh' Du mal nach vorn !!!!" Spätestens dann klappt das irgendwie.

Eigentlich sollte es im Interesse des gesamten Zuges sein, wenn vorne die Starken rollen und die sich auch noch möglichst oft abwechseln. Bei den kleineren Marathonen (nicht Berlin oder Koblenz), wo die Züge nicht so groß und spätestens nach 10 km auch "weit" voneinander entfernt sind, kann man sich eigentlich recht gut organisieren. Die Starken wechseln vorne und alle, die bloß Lutschen wollen, sollen sich bitte dahinter gruppieren.
Was ich nicht leiden kann, sind diejenigen, die vorne im guten Schatten mitrollen wollen, wenn sie dann aber an der Reihe im Wind sind, kneifen, zurückfallen aber gleich vorne wieder einscheren wollen. Das gibt's Ärger....
Kommt aber selten vor, da sich die Lutscher sowieso lieber hinten aufhalten, um nicht in diese Verlegenheit zu geraten.
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Re: Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

Beitragvon AH71 » 07 Sep 2009 09:45

Vielen Dank.

Gruss,
AH71
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Re: Sicheres Skaten und Verhalten im "Zug"

Beitragvon Thilo » 12 Okt 2009 18:17

Habe die Liste noch mal überarbeitet.
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