Skatetechnik Video Bewerten

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Beitragvon Thilo » 14 Aug 2006 23:42

@ Peter Du hast mein Problem ganz gut erkannt. Ja ich gebe zu, ich liebe die Aussenkante. Es stimmt auch dass das Unterfahren des Körperschwerpunkts mit dem zu eng aufsetzenden Skate keinen Vortrieb bringt.
Das mit der Druckachse sehe ich ähnlich. Auch muss ich versuchen weniger über die Aussenkante zu arbeiten. Allerdings denke ich dass ich länger fallen muss, d.h. so lange mit dem Aufsetzen warten, bis das neue Bein nicht mehr auf der falschen Seite des Körpers ist.

Mein Abdruck ist zwar lasch, find ich aber nicht so schlimm.
Ausserdem glaube ich das mein Körperschwerpunkt zu spät in die neue Richtung geht. Ich pendele zudem mehr nicht dem Oberkörper anstatt den Körperschwerpunkt zu verschieben.

Das mit dem Pendel habe ich nicht so ganz verstanden.

Danke für die Tipps.
Thilo
 
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Beitragvon SkatesCool » 15 Aug 2006 00:17

Thilo hat geschrieben:
Allerdings denke ich dass ich länger fallen muss, d.h. so lange mit dem Aufsetzen warten, bis das neue Bein nicht mehr auf der falschen Seite des Körpers ist.

Ausserdem glaube ich das mein Körperschwerpunkt zu spät in die neue Richtung geht. Ich pendele zudem mehr mit dem Oberkörper anstatt den Körperschwerpunkt zu verschieben.

Das mit dem Pendel habe ich nicht so ganz verstanden.

Danke für die Tipps.


Hi Thilo,

na ja is ja auch nicht ganz so leicht. Wäre ja auch zu einfach. Aber lies einfach noch mal den vorigen Beitrag mit der PDA durch, da liegt ne Menge Stoff drin.
Bezüglich Deiner Schräglage: Wenn Du Dich in eine Schräglage fallen läßt, entspricht das der KSP-Verlagerung, das bedeutet, Du verläßt damit auch die PDA. Das ist aber nicht erwünscht.

Das Uhr-Pendel

Wenn, wie im 2. Clip der Kopf fast nahezu zentral im Bild bleibt, im Gegenzug die Skates weite Wege nach re. u. li. gehen (sieht halt aus wie ein Uhrpendel), dann lebt Dein Vortrieb nicht von der direkten Abdruckkraft Deines Abdruckbeines(wäre aber wünschenswert), sondern von dynamischen Schwungkräften, die dadurch entstehen, dass Du ständig mit aufeinanderfolgenden re. li. Fliehkräften (Energiebremse) um Deine eigene PDA herumcarvst. Kennt man beim Skifahren: Schwünge fahren, um u.A. die Geschwindigkeit in der Abfahrt zu reduzieren. Es entsteht sozusagen bei jedem Wechsel zwischen re. u. li. ein Antriebsloch.
Nun, Du wilst aber nicht reduzieren, sondern Gas geben. Wie geht der Spruch, "Wer bremst, verliert"

Das Metronom-Pendel

Wenn Du einen Vortrieb mit Rollen erzeugen willst, gibt es einige phys. Grundregeln, die zu beachten sind.
-> fester Untergrund, von dem du dich abstoßen kannst
-> geeigneten Aufsetzwinkel des Skates (Abdruckbein) zur angestrebten Richtungsenergie
-> Hubweg in Form einer Skateposition
-> Kraftenfaltung in die Körperstreckphase (Muskelpower)
-> optimale Druckrichtung, in der sich die Streckung ohne Energieverluste enfalten kann
-> entsprechend der Abdruckrichtung opimaler Aufsetzwinkel des Spielbeines in die Gleitrollbewegung, um die Abdruckenergie voll mitzunehmen
Wenn die Entfaltung der Bewegungsenergie wie beschrieben erfolgt, entfernt sich Hüfte und Schulter bei jeder Streckung von den Skates, sprich vom Asphalt weg. Du drückst dich quasi vom Asphalt weg. Geschieht das aufgrund optimaler Stellung der Skates zur Abdruckrichtung, sieht das im Bild beim Wechsel zw. re. u. li. wie ein Metronompendeln aus.

Ganz kurz gesagt:
-> beim Uhrpendeln wird in den Asphalt nachgedrückt (passiv)
-> beim Metronompendeln wird vom Asphalt weggedrückt (aktiv)

So, jetzt ist es doch noch fast ein Buch geworden.
Wer jetzt noch mehr wissen möchte, der muß zu mir kommen :lol:



Gruß
Peter K.
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Zuletzt geändert von SkatesCool am 26 Aug 2006 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Videoanalyse

Beitragvon SkatesCool » 26 Aug 2006 12:28

Hi Thilo, hallo ForumsleserInnen!

Habt Ihr schon versucht, die schwierige Theorie in die noch schwierigere Praxis umzusetzen?
Welche Schwierigkeiten treten auf?
Gibts evtl. sogenannte "Aha-Erlebnisse"?
Wenn ja, tippselt doch mal Eure Erfahrung in diesen Thread. Nichts ist so endgültig, als dass es nicht weiter mit neuem Inhalt gefüllt werden sollte.

Peter Krings
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Beitragvon Granada » 28 Aug 2006 11:13

Hallo Peter!

Ich finde diesen Thread zum Thema Fahrtechnik äußerst interessant. Da ich erst seit gut 2 Jahren skate und bei genauer Betrachtung erst seit nichtmal einem Jahr überhaupt auf meine Technik achte, habe ich natürlich viele Aha-Erlebnisse gehabt.

Angefangen hat's mit der Suche nach der richtigen Technik damit, als mir auffiel, daß die vorderen Rollen meiner Freizeitskates immer schon nach zwei Bladenights innen total schräg abgefahren waren und die hinteren wie neu aussahen. Da stimmt doch was nicht! Also erstmal im Internet gelesen, worauf es denn ankommt - aha, über die Ferse sollst Du abdrücken! Naja, so ging das Stück für Stück weiter, das kennt sicher jeder, bis man dann erstmal einigermaßen ordentlich über alle Rollen abdrückt.

Ich hatte den Eindruck, daß technische Verbesserungen auch immer mit ansteigender Fitneß verbunden waren. Sehr viele der kleineren und größeren Aha-Effekte stellten sich im Anschluß an einen Marathon oder ein intensiveres Training mit nachfolgender etwas größerer Trainingspause ein! So richtig überausgeruht ging's dann nach 10 Tagen oder einmal sogar erst nach 14 Tagen plötzlich ganz locker mit völlig anderer Technik!
Warum? Weiß ich auch nicht, aber rein theoretisch hatte ich ja im Kopf, wie es denn gehen müßte, warum das aber immer erst nach Trainingspausen "klick" machte, kann ich mir nicht erklären.
Die perfekte Skatetechnik ist vielleicht auch ein Stück weit wie das Erlernen des Führens eines PKW. Da muß man anfangs auf tausend Dinge gleichzeitig achten und macht dabei an weiteren tausend Stellen Fehler. Wenn da bei der Übung (sprich Fahrstunde) dann gewisse Dinge so langsam in Fleisch und Blut übergehen, kann man sich neuem zuwenden.

Das letzte und richtig große Aha-Erlebnis hatte ich jetzt erst vor ein paar Wochen, als ich mal wieder in diesen Thread geblickt hatte und die Erläuterungen zum Thema physischer Druckachse und Körperschwerpunktverlagerung wieder und wiedere durchgelesen hatte. Bisher hab ich in vollem Bewußtsein den Fehler gemacht, wirklich wie ein Uhrenpendel (und schlimmer!) zu skaten, im Prinzip kam sämtliche Bewegung sogar nur aus den Beinen, denn oberhalb der Hüfte bewegte ich mich quasi gar nicht. Böser Fehler!
Neulich machte es aber "klick" und ich entdeckte, daß es viel besser geht, wenn sich der gesamte Körperschwerpunkt verlagert. Ich kann nicht beschreiben, _was_ ich genau anders mache und ob das nun überhaupt einigermaßen richtig ist, weil ich immer alleine trainiere und mich nie jemand beobachtet. Ich hab nur den Eindruck, daß mich das Ergebnis schneller gemacht hat.

Eine Frage habe ich aber noch wegen der Pendelgeschichten: Das Uhrenpendel ist klar, das ist oben aufgehängt also quasi am Kopf und schwingt bis zu den Beinen hin sehr weit nach außen.
Das Pendel eines Metronoms ist jedoch unten aufgehängt und schwingt nach oben hin nach rechts und links aus. Ist es wirklich so zu verstehen, daß sich der Körperschwerpunkt, der ja irgendwo in Hüfthöhe liegt, mitsamt der physischen Druckachse nach rechts und links verschiebt und die Skates mehr oder weniger gar nicht großartig nach außen gedrückt werden sollen? Wie gesagt hab ich wohl mittlerweile den "Dreh" raus (weg vom Uhrenpendel), aber ich kann nicht sagen, ob ich noch zu weit oben um die Hüfte schwinge oder ob der Drehpunkt der PDA noch weiter runter in Richtung Skates gehen soll oder ob er da nicht schon ist.

So, viel geschrieben, wenig Sinnvolles dabei und wer mich skaten sieht wird sich eh wundern, was der für einen Scheiß zusammenskatet - soller erstmal einen Kurs belegen. :roll:

Grüße
Rüdiger

PS: Das Foto, das ich als Avatar hier habe, stammt vom diesjährigen Mittelrheinmarathon, ist also schon ein wenig älter. Da war erstens der rechte Skate locker weil ich in der Aufregung am Start das Nachziehen nach dem Aufwärmen vergessen hatte und zweitens war da meine Technik noch viel schlechter als gestern auf meiner Trainingsrunde. Daraus also bitte keine Rückschlüsse auf meine Skatetechnik schließen. :)
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Beitragvon SkatesCool » 29 Aug 2006 13:54

Granada hat geschrieben: Eine Frage habe ich aber noch wegen der Pendelgeschichten:
Das Pendel eines Metronoms ist jedoch unten aufgehängt und schwingt nach oben hin nach rechts und links aus.
Bis hierhin richtig!

Granada hat geschrieben:Ist es wirklich so zu verstehen, daß sich der Körperschwerpunkt, der ja irgendwo in Hüfthöhe liegt,
Der Begriff Körperschwerpunkt bedeutet ganz vereinfacht ausgedrückt: "Eine definierbare Masse mit ihrer Trägheit um eine gedachte physikalische Achse". Würde ich wie beim Comptertomographen den Körper mit seiner Masse in Schichten aufteilen, so trägt jede einzelne Schicht ihren Teil der Massenträgheit und ist eben ein Teil des KSP. Das beweist, dass der KSP sich auf der gesammten Länge der gedachten Achse verteilt und nicht nur an der Hüfte. Diese Masse wird gegen äußere Einflüsse um so stabiler, um beim Skaten zu bleiben, je tiefer ich eine Position beim Skaten fahren kann, und um so labiler, je höher die Massenverhältnisse auf dieser gedachten Achse nach oben verschoben werden, also je höher ich fahre ( das bekommt jede/r ganz besonders in Kurven zu spüren ). Es hat also nicht zwingend etwas mit "irgendwo in Hüfthöhe" zu tun, wo der Schwerpunkt gelagert ist. ( :P es sei denn, der Kandidat oder die Kandidatin hat um die Hüfte soviel Hüftgold (bei den Männern ist's wohl eher der Bauchspeck), dass die Hauptmassenträgheit um die gedachte Achse an diesem Ort alles, aber auch wirklich alles in Bann zieht :lol:)

Granada hat geschrieben: mitsamt der physikalischen Druckachse nach rechts und links verschiebt und die Skates mehr oder weniger gar nicht großartig nach außen gedrückt werden sollen?
Ganz kurz und knapp: Nein sollen sie nicht! Begründung weiter unten.

Granada hat geschrieben:Wie gesagt hab ich wohl mittlerweile den "Dreh" raus (weg vom Uhrenpendel), aber ich kann nicht sagen, ob ich noch zu weit oben um die Hüfte schwinge oder ob der Drehpunkt der PDA noch weiter runter in Richtung Skates gehen soll oder ob er da nicht schon ist.
Der Dreh und Angelpunkt soll dort sein, wo die Rollen den Boden berühren, eben genau so wie beim Metronom. Nur wird die Kraft der Bewegungsenergie wie unten beschrieben durch eine Schnellkraftstreckung erzeugt und nicht durch eine Drehkraft.

Mit dem Vergleich zum beschriebenen Prinzip eines Uhrpendels/Metronoms gibt es einen Haken, der deshalb ggf. zu Missverständnissen führen kann.
Die Kraftübertragung bei beiden Pendeln "Uhr u. Metronom" ist, anders als bei einem Skateabdruck, eine reine Drehkraft. Der wechselnde Ausschlag nach re. u. li. wird dabei ja über eine so genannte Unruhe geregelt.
Das Pendel muß aus diesem Grund beim Ausschlag seine Länge nie verändern, während sich beim Abdruck eines Skaters die Körperlängenverhältnisse auf jeden Fall verändern müssen. Vor der Abdruckphase ist der Körper gehockt, nach dem Abdruck gestreckt/gehockt->gestreckt/gehockt->gestreckt/usw.usw.

In der von mir so benannten metronomischen Skatebewegung entspricht die Kraftentfaltung bei jedem Abstoßzyklus einer linearen Streckung aus der Skatingposition ( Hockposition ) in eine möglichst vollkommene Streckung in einer definierten Zeiteinheit zur relativen Fahrtgeschwindigkeit. Hierbei ist es zwingend notwendig, dass die Streckung über die Muskelarbeit immer schneller sein muß, als die momentane Grundgeschwindigkeit zu diesem Zeitpunkt ist.
Vergleich: Fährt ein Schiff Strom ab, muß es schneller sein, als der Fluß fließt. Andernfalls treibt der Kahn sogar quer, ist ergo nicht steuerbar.
Hubweg ( ist der Weg von der tiefsten Skateposition bis zur max. Streckung ) und Streckkraftgeschwindigkeit entscheiden hier über die mögliche, erzeugbare Schräglage->( Pendelausschlag ) innerhalb der physikalischen Druckachse ( PDA ).
Kippt der KSP allerdings schneller, und/oder eher, als die Körperstreckung erfolgt-> ( aktive KSP-Verlagerung ), wandert die "Dreh und Angelachse" entsprechend der Kippgeschwindigkeit, bildlich aus der Frontansicht betrachtet, immer weiter in Richtung Kopf, bis hin zum beschriebenen Uhrpendeln.
Im allerschlimmsten Fall liegt jedoch diese Dreh u. Angelachse in Höhe der Hüfte. Ein häufig vorkommendes und gesehenes Laufbild. Hier heben sich Schub und Schwungkräfte fast gegenseitig auf. An ein schnell werden ist hier überhaupt nicht zu denken, allerhöchstens an ein schwindelig werden, allein nur vom Zukucken. :shock:
Wer konstant in der PDA fahren will, muß, sowohl in der Roll/Gleitbewegung ( tiefe Position ), als auch in der kompletten Abdruckphase, bis hin zur vollständigen Körperstreckung, eine stabile Balance, selbst in der Schräglage, auf dem Standbein erzeugen.
Die Steuerung des Standbeines ist hier von sehr großer Bedeutung. Läuft auch nur in einer der Phasen der Skate aus dem Druckwinkel der PDA heraus, muß das Spielbein zwangsläufig einen Teil der Körperschwerkraft entweder vorzeitig, oder noch schlimmer sogar direkt übernehmen. Ein wichtiger Teil des Abdruckes wird unterbrochen, da bereits ein Teil der Körperlast vom Spielbein abgefangen wird. Durch eine derartige Verschiebung des Abdruckzeitverhältnisses reiht sich dann Fehler an Fehler. Das Ende vom Lied ist, das Abdruckbein wird, so gut es halt unter den Umständen möglich ist, mit allen daraus resultierenden Folgen, nachgeschoben ( Uhrpendel ).

Nun, mir ist bewußt, dass das eine ganz schön schwere Kost ist, die ich hier formuliert habe.
Trotzdem finde ich es wichtig, die eigene gefühlte Skatetechnik, so wie bei Thilo, mal videotechnisch zu überprüfen und dann zu analysieren, oder analysieren zu lassen.
Als Trainer in unserem Verein sowie auch in meinen Skate-Technikkursen habe ich mit dieser Kombination der Vermittlung sehr gute Ergebnisse erzielt.
Deshalb gilt meine Aufmunterung an Euch: Probiert, testet, fühlt beim Skaten. Laßt Euch wirklich nur von Fachleuten analysieren. Leider verderben auch hier zuviele Köche den Brei. Der Weg zum perfekten Skaten liegt u. a. in der Fähigkeit, die Drucksensoren der Fußsohlen so sensibel einzustellen, dass jegliche Druckverlußte der PDA erfühlt werden und augenblicklich feinmotorische Gegensteuerungen eingeleitet werden. Alles klar :?: :idea: :?:
Und... Tippselt Eure Erfahrungen ruhig weiter in diesen Thread.

Gruß
Peter Krings
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Beitragvon Granada » 29 Aug 2006 14:46

Hallo Peter!

Vielen Dank für Deine Anmerkungen zu meinen Erfahrungen und die erneut sehr ausführlichen Beschreibungen.
Solange ich mir selbst 100% sicher war, daß meine Technik unter aller Sau ist und ich selbst noch wußte, wo was zu verbessern ist, war die Idee, ein Video zu drehen, völliger Unsinn. Aber inzwischen bin ich skatetechnisch wohl tatsächlich (zumindest nach eigenem Emfpinden) an einem Punkt angelangt, wo mir die Idee mit dem Video selbst schon kam. Leider habe ich selber keine Videokamera, aber ich hab schon Bekannte angespitzt, ob man nicht mal so eine aus-dem-Kofferraum-heraus-film-Aktion machen könnte. Da ich über einen eigenen Webserver verfüge würde ich das Video selbstverständlich als schlechtes Beispiel ins Netz stellen und dort auch belassen, bis es verblichen ist... oder ich... oder wie auch immer. :)

SkatesCool hat geschrieben:Der Dreh und Angelpunkt soll dort sein, wo die Rollen den Boden berühren, eben genau so wie beim Metronom. Nur wird die Kraft der Bewegungsenergie wie unten beschrieben durch eine Schnellkraftstreckung erzeugt und nicht durch eine Drehkraft.


Du hast hier richtig beschrieben, was ich eigentlich sagen wollte, oder ich hab's immer noch nicht kapiert. Ich versuche mal, das in eine simplifizierte Bewegungsabfolge zu bringen: Skate aufsetzen -> Physikalische Druckachse schnellt vom Skate weg -> Metronombewegung, denn Dreh- und Angelpunkt ist der Skate, der gerade den Boden berührt.

Im Prinzip ist das eine Bewegung, wie ich sie auch beim Snowboarden mache, wenn eine Kurve gecarvt gefahren wird (ich fahre ein Raceboard). Das Board wird aufgestellt, über die Knie, die zusammengedrückt werden, wird es noch über die gesamte Kantenlänge aufgebogen, damit der Druck gleichmäßig verteilt wird und eine sauber Carvingkante entsteht. Während der Kurvendurchfahrt wird der Körper gestreckt, um den Druck auf das Board aufrechtzuerhalten und hier kommt die Parallele zum Skaten: Das Board verläßt ja seine Kurvenbahn nicht, sondern der Körper wird gestreckt. Beim Wechsel der Fahrtrichtung wird dann das Board entlastet, indem der Körper wieder nach unten geht und dann ein neuer Schwung eingeleitet. Natürlich wird beim Snowboarden der Körper dabei auch noch verwunden, weil man ja Kurven fährt, aber ansonsten ist das in Summe auch eine Metronombewegung.

SkatesCool hat geschrieben:Mit dem Vergleich zum beschriebenen Prinzip eines Uhrpendels/Metronoms gibt es einen Haken, der deshalb ggf. zu Missverständnissen führen kann.
Die Kraftübertragung bei beiden Pendeln "Uhr u. Metronom" ist, anders als bei einem Skateabdruck, eine reine Drehkraft. Der wechselnde Ausschlag nach re. u. li. wird dabei ja über eine so genannte Unruhe geregelt.
Das Pendel muß aus diesem Grund beim Ausschlag seine Länge nie verändern, während sich beim Abdruck eines Skaters die Körperlängenverhältnisse auf jeden Fall verändern müssen. Vor der Abdruckphase ist der Körper gehockt, nach dem Abdruck gestreckt/gehockt->gestreckt/gehockt->gestreckt/usw.usw.


Logisch, das Pendel ist ja starr. Der Vergleich der Bewegungen bezieht sich nur auf den Drehpunkt, der beim Metronom unten ist und beim Uhrenpende oben.


SkatesCool hat geschrieben:Hubweg ( ist der Weg von der tiefsten Skateposition bis zur max. Streckung ) und Streckkraftgeschwindigkeit entscheiden hier über die mögliche, erzeugbare Schräglage->( Pendelausschlag ) innerhalb der physikalischen Druckachse ( PDA ).
Kippt der KSP allerdings schneller, und/oder eher, als die Körperstreckung erfolgt-> ( aktive KSP-Verlagerung ), wandert die "Dreh und Angelachse" entsprechend der Kippgeschwindigkeit, bildlich aus der Frontansicht betrachtet, immer weiter in Richtung Kopf, bis hin zum beschriebenen Uhrpendeln.


Oder der Skater fällt einfach um. :lol: :lol: :lol:

SkatesCool hat geschrieben:Im allerschlimmsten Fall liegt jedoch diese Dreh u. Angelachse in Höhe der Hüfte. Ein häufig vorkommendes und gesehenes Laufbild. Hier heben sich Schub und Schwungkräfte fast gegenseitig auf. An ein schnell werden ist hier überhaupt nicht zu denken, allerhöchstens an ein schwindelig werden, allein nur vom Zukucken. :shock:
Wer konstant in der PDA fahren will, muß, sowohl in der Roll/Gleitbewegung ( tiefe Position ), als auch in der kompletten Abdruckphase, bis hin zur vollständigen Körperstreckung, eine stabile Balance, selbst in der Schräglage, auf dem Standbein erzeugen.


Da sind wir wieder beim Video, das ich gerne mal von mir hätte. Das muß man einfach mal aufzeichnen und dann analysieren.

SkatesCool hat geschrieben:Nun, mir ist bewußt, dass das eine ganz schön schwere Kost ist, die ich hier formuliert habe.
[...]
Und... Tippselt Eure Erfahrungen ruhig weiter in diesen Thread.


Hehe... schwere Kost, aber wer hat behauptet, daß es leicht wäre, schnell zu skaten?

Vielen Dank und Grüße aus Franken
Rüdiger
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Re: Skatetechnik Video Bewerten

Beitragvon Speedliner » 14 Okt 2015 21:54

Hallo,

ich habe mich hier auch mal angemeldet weil ich von dem Forum schon sehr angetan bin. Ich habe über die Zeit viel für mich rausziehen können.
Mit dem Skaten habe ich vor ca. 18 Jahren angefangen mit Rollerblades. Ich bin damals Strecke gefahren, ca. 10km, fühlte mich aber am Start immer unsicher.
Eine richtige Vorstellung welche Übungen mir helfen würden hatte ich nicht. Die weitere Lebensplanung hat mir dann erstmal keine Zeit für das Skaten gelassen.
Jetzt bin ich seit ca. 2 Jahren etwas konzentrierter bei der Sache. Über das Internet habe den Spaß am Slalom gefunden. Das Ziel war dabei für mich Sicherheit beim Inlinern zu bekommen. Zudem haben die guten Foren mit den klasse Anleitungen zum richtigen Skate geholfen.
Das Strecke fahren wollte ich dabei aber nie aus den Augen verlieren.
Daher habe ich mir zusätzlich Skates mit 100er Rollen besorgt um nicht als Rüttler auf dem Asphalt unterwegs zu sein ;-)
Zuletzt habe ich Kontakt zu einer Speedskating-Gruppe bekommen, bei denen ich ab und zu versucht habe den gemeinsamen Start in die Länge zu ziehen. :-)
Jetzt versuche ich meine Technik in die richtige Richtung zu lenken. Ein Schritt war der Umstieg vom Hartschalen-Skate zum Semi von Bont zum jetzigen Jet (den Letzten aber erst ganz moderat. Ist schon ein Unterschied...).
Im Gegensatz zum 2-beinigen Fahren eines Fitness-Skaters meine ich schon mehr in die richtige Richtung zu kommen.
Aktuell arbeite ich daran die Gewichtsverlagerung zu verbessern. Ich weiß nicht ob ich zu wenig meine Hüfte einsetze.
Auf Außenkante aufsetzen geht so einigermaßen (links besser als rechts). Allerdings meine ich noch beim Pushen leicht zu pronieren.
Dann fehlt mir die Kraft eine längere Zeit in der richtigen Skatehaltung zu bleiben. Und das pushen in 3 und 9 Uhr kostet auch Kraft.

Also, kurz, ich habe noch etliche Baustellen, habe aber den Ehrgeiz mich zu verbessern.
Mir würde auch mal ein Video helfen zur Auswertung. Deshalb melde ich mich bei diesem Thread mal zu Wort.
Für die Slalom-Übungen habe ich das Medium auch schon benutzt.
Aber durch das Skaten am Spot, beim Slalom, kann die Kamera statisch irgendwo postiert werden.

Beim Strecke fahren ist es etwas komplizierter. Aber wem sage ich das.

So, jetzt erstmal genug.

Beste Grüße,

Speedliner
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Re: Skatetechnik Video Bewerten

Beitragvon karatekid87 » 16 Okt 2015 16:36

Ich kann dir empfehlen, nach bekannten Speedskatern auf Youtube zu schauen. Bart Swings z.B. Auch von ihm gibt es paar tolle Studien, wo er hinter einem Auto herfährt und es gibt ein Video, bei dem die Technik (auf Englisch) dazu erklärt wird.
https://www.youtube.com/watch?v=xTHvlyW6aBo
Das hier z.B. Da werden zwei Weltklasseskater miteinander vergleichen.
Versuche nicht, die beiden oder eine der beiden Techniken nah zu ahmen sondern versuche, deinen eigenen Stil zu finden.
Schau, was die wichtigsten Punkte bei der Technik sind und versuche sie für dich umzusetzen. Es wird immer anders aussehen, als bei anderen Leuten, aber es sollte sich gut und flüssig anfühlen.
Vllt konnte ich ja etwas helfen
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Re: Skatetechnik Video Bewerten

Beitragvon Speedliner » 16 Okt 2015 19:31

Vielen Dank für Deine Antwort :-)
Das Video kannte ich noch nicht. Ab und zu meine ich den "Flow" zu haben, aber ich würde gerne mal sehen wie es aussieht.
In der Regel ist die Realität anders als man meint. Sei es die Skatestellung oder die Gewichtsverteilung. Man meint auf dem richtigen Weg zu sein und die anderen wundern sich wahrscheinlich über die komischen Bewegungen.... ;-)
Mir fehlt das Feedback. Im Moment schaue ich mich nach einer Möglichkeit um im Winter in einer Halle zu fahren. Da bieten sich natürlich Vereine an. Vielleicht bekomme ich da mal eine Rückmeldung. Allerdings sind die geraden Strecken in der Halle so kurz....

Schöne Grüße,

Speedliner
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Re: Skatetechnik Video Bewerten

Beitragvon karatekid87 » 16 Okt 2015 20:11

Lass dich filmen und stell den Link hier rein ;)
Dann bekommst du garantiert Feedback.
Entweder du fährst hinter nem Auto her und lässt dich filmen oder hinter nem Fahrrad. Wenn du nen Kumpel (oder selbst) mit ner GoPro hast, wird das ganze nicht so schwer sein.
Da gibt es ja jede Menge Zubehör, um die so gut wie überall zu montieren.
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Re: Skatetechnik Video Bewerten

Beitragvon Speedliner » 17 Okt 2015 13:56

Ja, da läuft es wohl darauf hinaus ;-).
Aber erst mal würde ich es gerne mal selber sehen wie ich fahre. Ich möchte gerne sehen wie weit mein Eindruck und die Wirklichkeit auseinander liegen.
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