Granada hat geschrieben: Eine Frage habe ich aber noch wegen der Pendelgeschichten:
Das Pendel eines Metronoms ist jedoch unten aufgehängt und schwingt nach oben hin nach rechts und links aus.
Bis hierhin richtig!
Granada hat geschrieben:Ist es wirklich so zu verstehen, daß sich der Körperschwerpunkt, der ja irgendwo in Hüfthöhe liegt,
Der Begriff Körperschwerpunkt bedeutet ganz vereinfacht ausgedrückt: "Eine definierbare Masse mit ihrer Trägheit um eine gedachte physikalische Achse". Würde ich wie beim Comptertomographen den Körper mit seiner Masse in Schichten aufteilen, so trägt jede einzelne Schicht ihren Teil der Massenträgheit und ist eben ein Teil des KSP. Das beweist, dass der KSP sich auf der gesammten Länge der gedachten Achse verteilt und nicht nur an der Hüfte. Diese Masse wird gegen äußere Einflüsse um so stabiler, um beim Skaten zu bleiben, je tiefer ich eine Position beim Skaten fahren kann, und um so labiler, je höher die Massenverhältnisse auf dieser gedachten Achse nach oben verschoben werden, also je höher ich fahre ( das bekommt jede/r ganz besonders in Kurven zu spüren ). Es hat also nicht zwingend etwas mit "irgendwo in Hüfthöhe" zu tun, wo der Schwerpunkt gelagert ist. (
es sei denn, der Kandidat oder die Kandidatin hat um die Hüfte soviel Hüftgold (bei den Männern ist's wohl eher der Bauchspeck), dass die Hauptmassenträgheit um die gedachte Achse an diesem Ort alles, aber auch wirklich alles in Bann zieht
)
Granada hat geschrieben: mitsamt der physikalischen Druckachse nach rechts und links verschiebt und die Skates mehr oder weniger gar nicht großartig nach außen gedrückt werden sollen?
Ganz kurz und knapp: Nein sollen sie nicht! Begründung weiter unten.
Granada hat geschrieben:Wie gesagt hab ich wohl mittlerweile den "Dreh" raus (weg vom Uhrenpendel), aber ich kann nicht sagen, ob ich noch zu weit oben um die Hüfte schwinge oder ob der Drehpunkt der PDA noch weiter runter in Richtung Skates gehen soll oder ob er da nicht schon ist.
Der Dreh und Angelpunkt soll dort sein, wo die Rollen den Boden berühren, eben genau so wie beim Metronom. Nur wird die Kraft der Bewegungsenergie wie unten beschrieben durch eine Schnellkraftstreckung erzeugt und nicht durch eine Drehkraft.
Mit dem Vergleich zum beschriebenen Prinzip eines Uhrpendels/Metronoms gibt es einen Haken, der deshalb ggf. zu Missverständnissen führen kann.
Die Kraftübertragung bei beiden Pendeln "Uhr u. Metronom" ist, anders als bei einem Skateabdruck, eine reine Drehkraft. Der wechselnde Ausschlag nach re. u. li. wird dabei ja über eine so genannte Unruhe geregelt.
Das Pendel muß aus diesem Grund beim Ausschlag seine Länge nie verändern, während sich beim Abdruck eines Skaters die Körperlängenverhältnisse auf jeden Fall verändern müssen. Vor der Abdruckphase ist der Körper gehockt, nach dem Abdruck gestreckt/gehockt->gestreckt/gehockt->gestreckt/usw.usw.
In der von mir so benannten metronomischen Skatebewegung entspricht die Kraftentfaltung bei jedem Abstoßzyklus einer linearen Streckung aus der Skatingposition ( Hockposition ) in eine möglichst vollkommene Streckung in einer definierten Zeiteinheit zur relativen Fahrtgeschwindigkeit. Hierbei ist es zwingend notwendig, dass die Streckung über die Muskelarbeit immer schneller sein muß, als die momentane Grundgeschwindigkeit zu diesem Zeitpunkt ist.
Vergleich: Fährt ein Schiff Strom ab, muß es schneller sein, als der Fluß fließt. Andernfalls treibt der Kahn sogar quer, ist ergo nicht steuerbar.
Hubweg ( ist der Weg von der tiefsten Skateposition bis zur max. Streckung ) und Streckkraftgeschwindigkeit entscheiden hier über die mögliche, erzeugbare Schräglage->( Pendelausschlag ) innerhalb der physikalischen Druckachse ( PDA ).
Kippt der KSP allerdings schneller, und/oder eher, als die Körperstreckung erfolgt-> ( aktive KSP-Verlagerung ), wandert die "Dreh und Angelachse" entsprechend der Kippgeschwindigkeit, bildlich aus der Frontansicht betrachtet, immer weiter in Richtung Kopf, bis hin zum beschriebenen Uhrpendeln.
Im allerschlimmsten Fall liegt jedoch diese Dreh u. Angelachse in Höhe der Hüfte. Ein häufig vorkommendes und gesehenes Laufbild. Hier heben sich Schub und Schwungkräfte fast gegenseitig auf. An ein schnell werden ist hier überhaupt nicht zu denken, allerhöchstens an ein schwindelig werden, allein nur vom Zukucken.
Wer konstant in der PDA fahren will, muß, sowohl in der Roll/Gleitbewegung ( tiefe Position ), als auch in der kompletten Abdruckphase, bis hin zur vollständigen Körperstreckung, eine stabile Balance, selbst in der Schräglage, auf dem Standbein erzeugen.
Die Steuerung des Standbeines ist hier von sehr großer Bedeutung. Läuft auch nur in einer der Phasen der Skate aus dem Druckwinkel der PDA heraus, muß das Spielbein zwangsläufig einen Teil der Körperschwerkraft entweder vorzeitig, oder noch schlimmer sogar direkt übernehmen. Ein wichtiger Teil des Abdruckes wird unterbrochen, da bereits ein Teil der Körperlast vom Spielbein abgefangen wird. Durch eine derartige Verschiebung des Abdruckzeitverhältnisses reiht sich dann Fehler an Fehler. Das Ende vom Lied ist, das Abdruckbein wird, so gut es halt unter den Umständen möglich ist, mit allen daraus resultierenden Folgen, nachgeschoben ( Uhrpendel ).
Nun, mir ist bewußt, dass das eine ganz schön schwere Kost ist, die ich hier formuliert habe.
Trotzdem finde ich es wichtig, die eigene gefühlte Skatetechnik, so wie bei Thilo, mal videotechnisch zu überprüfen und dann zu analysieren, oder analysieren zu lassen.
Als Trainer in unserem Verein sowie auch in meinen Skate-Technikkursen habe ich mit dieser Kombination der Vermittlung sehr gute Ergebnisse erzielt.
Deshalb gilt meine Aufmunterung an Euch: Probiert, testet, fühlt beim Skaten. Laßt Euch wirklich nur von Fachleuten analysieren. Leider verderben auch hier zuviele Köche den Brei. Der Weg zum perfekten Skaten liegt u. a. in der Fähigkeit, die Drucksensoren der Fußsohlen so sensibel einzustellen, dass jegliche Druckverlußte der PDA erfühlt werden und augenblicklich feinmotorische Gegensteuerungen eingeleitet werden. Alles klar
Und... Tippselt Eure Erfahrungen ruhig weiter in diesen Thread.
Gruß
Peter Krings
SkatesCool
http://www.speefuchs.de