Slideboard woher?

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Slideboard woher?

Beitragvon Laude » 28 Dez 2004 10:20

Hallo,
ich wollte mal fragen, ob einer von Euch weiß, woher man ein Slideboard zu vernünftigen Konditionen bekommen kann und ob Ihr schon Erfahrungen mit dem Slideboard-Training gemacht habt? Es wird ja an vielen Stellen empfohlen.
Vielen Dank für zahlreiche Infos :lol:
Gruss
Sven
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Beitragvon Sandmann » 28 Dez 2004 11:18

Hallo Sven!

Slideboards sind defintiv ausgezeichnete Trainingsgeräte zur Schulung der Kraftausdauer! Wobei ich aber die handelsüblichen "Rutschbretter" zum Ausrollen nich empfehlen würde.

Bild


Bau Dir lieber selbst eines: Laminatplatte aus dem Baumarkt besorgen, links und rechts zwei "Bumper" montieren (die man zusätzlich noch mit Schaumstoff polstern sollte, um ünnötige Erschütterungen beim "Aufprall" zu vermeiden). Von der Länge her wäre es gut, wenn einer dieser Stopper verstellbar wäre, um flexibel zwischen 1m80 und 2m50 wechseln zu können. Für Inline Speed Skating sind kürzere Abstände sicher vorzuziehen, obwohl sich auch hier mit längeren Abständen ausgezeichnet die Kraftausdauer trainieren lässt.
Bild

Technisch ist es am Gleitbrett wichtig, das Gewicht über das "eigentliche" Gleitbein zu bekommen (wenn beide Füße Kontakt mit dem Boden haben, ist man verleitet, den Körperschwerpunkt "in der Mitte" zu halten). Das Brett zwingt den Benützer dazu, einen seitlichen Abstoß auszühren. Eine kleinerer Kniewinkel als beim normalen Skaten stärkt die Beine für lange Strecken.

Trainingsmäßig habe ichin der Vorbereitungsperiode gute Erfahrungen mit extensiven Intervallen (mittlere Dauer, mittlere Intensität, viele Wiederholungen). Auch die Koordination für Sprints lässt sich sehr gut darauf trainieren (so z.B. wieviele Anschläge schaffe ich in 10/15/20 sekunden???). Sehr nett finde ich auch Tempowechsel am Gleitbrett, um den Charakteristik eines Inline Rennens besser entsprechen zu können!

In unseren Eisschnelllaufworkshops in Inzell widmen wir uns auch intensiv dem Gleitbretttraining. Falls Du noch Fragen hast, einfach fragen!!!

Liebe Grüße,
Markus
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Beitragvon Alex » 28 Dez 2004 11:27

Selber bauen hätte ich jetzt auch vorgeschlagen - das Geld kann man besser investieren!
Noch eine Anmerkung: würde es sinnvoll sein die "Bumper" links und rechts anzuschrägen (vorne etwas weiter auseinander als hinten)? Beim normalen Skaten geht der Abdruck ja auch nicht senkrecht zur Laufrichtung, sondern sachte schräg nach hinten (hoffe, ihr wißt jetzt, was ich meine). Obwohl, dann wäre die Gefahr wohl zu groß, daß man dann wirklich Raumgewinn nach vorne erzielt, oder?
Was meint ihr dazu?

Übrigens, Slideboards gab es vor ein paar Jahren mal bei einer Kaffemarke im Shop zu kaufen. Was die taugten, wie teuer die waren weiß ich nicht.

MfG
Alex
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Beitragvon funky » 28 Dez 2004 12:10

Hi Mr. Sandman ;-),
mich würde noch interessieren wie Deine Einheiten parktisch aussehen. Wie lange (in Minuten) am Stück trainiert ihr auf dem Board? Wir haben fürs Wintertraining ein paar Boards günstig angeschafft und experimentieren noch ein bißchen herum.

Gruß
Frank
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Beitragvon Sandmann » 28 Dez 2004 12:12

Vom Abschrägen halte ich persönlich nichts. Am Effizientesten ist in jeder Form des Skatens (Inline und Ice) ein Abstoß rechtwinkelig zur Bewegungsrichtung! Das ist zwar reine Theorie, denn sobald man in Bewegung ist, hat man immer eine Komponente schräg nach hinten mit dabei. Dennoch sollte man sich darauf konzentrieren, dass der Abstoss so seiltlich wie möglich bleibt. Und dazu zwingt einen das Slideboard.
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Beitragvon Sandmann » 28 Dez 2004 12:37

Es gibt viele Möglichkeiten, das Slideboard einzusetzen.

Also, um konkret zu werden, eine Einheit in der frühen Vorbereitungsperiode könnte so aussehen:

20min Warm Up am Ergo
Slideboard: ext IVs
2x ( 5x 3min/3min), Frequenz von ca 45-50 pro min
Die Anzahl der Wiederholungen können mit der Zeit gesteigert, die Pausenzeit reduziert werden...
20min Cool Down am Ergo

Ein Dauertraining von 30min und mehr (habe von Russen gehört, die das 2h lang durch gemacht haben sollen) ist mental ein Wahnsinn, macht aber auch ganz schön stark.

Eine schönes, regelmäßiges Fahrtenspiel in der Gruppe wäre ein Wechsel mit Ergometerfahren. Ist logistisch auch sehr interessant, denn so können sich 2 Leute immer abwechseln:

5x 8min Gleitbrett SB/ 8min Ergo KB
SB= Training im Stabilisationsbereich (wenn schon mal eine Lactatmessung darauf durchgeführt wurde)

Frequenzwechsel (20min lang 3min easy/2min schneller) sowie Sprints sind ebenfalls interessant , wenn man an das Gleitbretttraining schon gewöhnt ist.

Wer diese Dinge in der Praxis mit mir üben möchte, der kann dies ich von 14. bis 16. Januar im Rahmen des nächsten Inzeller Eisschnelllauf Workshop tun. Inhalt des ganzen Workshop sind neben professionellem Eisschnelllauf Training (für jede Leistungsstufe, immer in Bezug auf die Unterschiede/Gemeinsamkeiten zum Inline Skaten) verschiedenste Cross Trainingsmethoden, die man als Vorbereitung auf die nächste Inline Saisson einsetzen kann.
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Beitragvon Laude » 28 Dez 2004 12:43

Hallo Markus,

das ist ja schon viel besser als je gedacht, sogar mit Bildern und Bauanleitung. :D Ich denke schon, dass ich so etwas hinbekomme. Richtig genial wär jetzt noch ein wenig Dokumentation zu den Übungen, die man darauf ausführt :oops: . Was genau sollte man tun und worauf muss man dabei achten.
Die Intensität kriege ich schon richtig hin.
Viele Grüsse
Sven
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Beitragvon rollratte » 29 Mär 2005 23:54

Eure Bastelanleitung war klasse! Habe mir so ein Teil zusammengezimmert und bin auch schon "probegefahren". Dabei habe ich noch eine kleine Modifikation vorgenommen, da nicht nur ich gut auf dem Brett rutschte, sondern sehr zur Freude meiner Nachbarn auch das Brett auf meinem Teppich :oops: Daraufhin habe ich mir das gute Tesa Antirutsch (so ein Netz in 2*40*130 cm) geholt und druntergelegt. Jetzt funktioniert das prima. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass das kontrollierte Rutschen auf dem Brett erstmal sehr gewöhnungsbedürftig ist. Nur auf Socken geht das irgendwie gar nicht. Habe stattdessen ein paar (alte) Socken über meine Turnschuh gezogen und damit rutscht es besser, aber manchmal verliere ich dann doch noch das Gleichgewicht, da ab und zu plötzlich etwas auf dem Brett abrupt stoppt. Die Oberfläche ist absolut glatt, muss also an mir liegen. Ausserdem ist es deswegen nahezu unmöglich, wirklich nur auf einem Bein zu gleiten. Die Zehenspitzen des anderen Fusses sind bei mir zum Abstützen dann doch wieder auf dem Brett. Gibt's da einen Trick? :?:
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Beitragvon Günther » 30 Mär 2005 06:26

rollratte hat geschrieben:Habe stattdessen ein paar (alte) Socken über meine Turnschuh gezogen und damit rutscht es besser, aber manchmal verliere ich dann doch noch das Gleichgewicht, da ab und zu plötzlich etwas auf dem Brett abrupt stoppt. Die Oberfläche ist absolut glatt, muss also an mir liegen. Ausserdem ist es deswegen nahezu unmöglich, wirklich nur auf einem Bein zu gleiten. Die Zehenspitzen des anderen Fusses sind bei mir zum Abstützen dann doch wieder auf dem Brett. Gibt's da einen Trick? :?:


Kanst auch zwei Socken übereinander ziehen. Wichtig ist, das das Brett absolut sauber und fettfrei ist. Und die Socken, die das Brett berühren, müssen ebenfalls sauber und fettfrei sein.

Es ist nicht notwendig, auf einem Bein über das Brett zu gleiten (schaffst Du das wirklich? ), es reicht, wenn das Gewicht auf einem Bein ist. Wichtig wäre es, das ein Trainer (oder zumindest ein wirklich! erfahrener Sportler) Dir regelmäßig beim Training zuschaut, damit sich keine Fehler einschleichen.
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Beitragvon rollratte » 31 Mär 2005 22:56

So, habe die Oberfläche jetzt mit Glasreiniger absolut fettfrei geputzt...ausprobiert wird später (wenn's mal wieder regnet...).

Mit auf einem Bein gleiten ist das so'ne Sache...ich hab den zweiten Fuß immer mit auf dem Brett zum Abstützen, aber eben nur mit den Zehenspitzen. Das hat sich aber bewährt. Vom Bewegungsablauf her mache ich auch nichts anderes als die Imitationssprünge mit Beiziehphase die man ansonsten in der Turnhalle als Trockentraining machen würde, nur mit dem Zusatz, daß man eben noch ein Stück rutscht und das ganze dadurch vom Gefühl her mehr mit Skaten zu tun hat, als das Hin-und Herspringen auf Turnschuhen (und da's was neues ist, steigt der Spaßfaktor mal gleich um ein Vielfaches :D )

Mit dem Trainer zur Kontrolle wird das wohl eher schwierig...Trainer kommt nicht zu mir nach Hause und ich krieg das Brett nicht mehr aus der Wohnung :oops: (Wohnung im 8.Stock und Brett zu lang für Aufzug...). Da muß ein gelegentlicher Blick in den Spiegel im Vorbeirutschen zur Selbstkontrolle genügen 8)

Vielen Dank für die Tips
anni die rollratte
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Beitragvon H.Groen » 01 Apr 2005 09:43

Der Spiegel ist genau das richtige, ich habe drei verschieden lange Bords
vor einer großen Spiegelwand und einen Spiegel seitlich aufgestellt, auf dem Linien angebrach sind, so kann man mit einem kurzen seitlichen Blick
die Kontrolle über Beinwinkel und Haltung kontrolieren. Die seitlichen Linien einmal für Kinder und einmal für die Erwachenen. Man ist mit beiden Beinen länger auf dem Brett, da man die Gleitphase nicht so hin bekommt wie auf Rollen. Ziel soll es aber sein, nach dem Abdruck spät aufzusetzen, sodas das Körpergewicht voll mit rüber genommen wird.
Das ganze habe ich natürlich nicht im Schlafzimmer, sondern in meiner Skatehalle.
Viele Grüsse Holger
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Beitragvon H.Groen » 01 Apr 2005 09:49

um eine gute Gleitfähigkeit herzustellen, spühe ich ganz leicht Silikonspeay drauf, wirkt Wunder. Eine Sportlerin hat uns div. große Wollsocken gestrickt, die über die Sportschuhe passen. Das Gefühl mit Schuhen kommt der Wirklichkeit näher.
Viele Grüsse Holger
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Beitragvon Bene » 01 Apr 2005 13:36

Habe mir jetzt auch eins gebaut. Scheint ja ganz lustig zu sein.

Hir ist ein Video wie das Fahren am Ende aussehen kann:
http://www.timberwoof.com/hockey/onthei ... board.html
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Beitragvon H.Groen » 04 Apr 2005 08:03

Das auf dem Video sieht schon sehr gut aus, die immer gleichbleibende tiefe Skate-Position und der ruhige nicht verdrehende Oberkörper.
Was mir nicht gefällt, ist das Gleitbein. Das setzt er viel zu weit weg auf, und kommt zu keinem Zeitpunkt der ganzen Gleitphase mit dem Körpergewicht drüber. Zumindest, bevor der neue Abdruck kommt, muß er kurzzeitig mit dem ganzen Gewicht drauf stehen, somit dem anderen Bein die kurze Erholungsphase geben.
Klar muß man das Gleitbein nach dem Abdruck etwas zur mitte gestreckt aufsetzen (auf dem Brett) im letzten drittel aber schon sehen das man mit dem Körpergewicht drauf steht. Hiermit trainiert man auch gleichzeitig einen gleichmäßigen kräftigen Abdruck, sonst kann man leicht aus der Bahn fliegen.
Viele Grüsse Holger
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Beitragvon TET » 04 Apr 2005 12:32

H.Groen hat geschrieben:Das auf dem Video sieht schon sehr gut aus, die immer gleichbleibende tiefe Skate-Position und der ruhige nicht verdrehende Oberkörper.


Sieht das wirklich gut aus? Ich kenne mich mit Slideboards nicht aus, aber beim Skaten würde ich kritisieren: Fehlende Gewichtsverlagerung. Kraft kommt (auch wegen der fehlenden Gewichtsverlagerung) aus der Abduktion des Standbeins (anstelle aus der Streckung) und aus einer Schwungbewegung des Spielbeins zur Seite, welches zudem oder deshalb keine ordentliche Rückholbewegung zeigt. Stört Dich das nicht? Ist das beim Slideboard nicht relevant? Für mich sieht das so aus, als versuche er eben von einer Seite zur anderen zu kommen (was ja auch klappt) ohne sich um ein Nachvollziehen der Skate-Bewegung zu scheren.

Gruss
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