von seeberg » 20 Okt 2010 18:03
[quote="kugellagerputzer"]quote]
Wenn es um die Diskussion unserer Sicherheit geht, ist unerlässlich, dass ausschließlich FAKTEN – nicht Spekulationen („99,9%) oder Schlagworte („Selbstmord“) - angeführt werden.
Daher geht es bzgl. der Fahrtrichtung zunächst darum, was „gesetzlich“ (StVO) vorgeschrieben ist – erst in zweiter Linie um „sinnvoll“ oder „zumutbar“. Auch sind „99,9% (aller Forenmitglieder)“ gemessen an der tatsächlichen Zahl der Straßen benutzenden Skater wahrscheinlich eine kleine Minderheit – StVO und Sicherheitsaspekte gelten jedoch für ALLE auf den schnellen Rollen!
Unvergessen ist in diesem Zusammenhang der für zwei rechts (nicht Speed-)skatende Sportler tödlich verlaufene Unfall aus 2007 bei Coesfeld, bei dem sich die verursachende Autofahrerin auf die tiefstehende Sonne berief – in diesem Fall hätte die Einhaltung des Linksskate-Gebots den Skatern die Handlungsfähigkeit erhalten können (s. „Selbstmord“) – und im Recht wären sie auch noch gewesen….
Ob im vorliegenden Fall der Radler mit oder ohne Klingel unterwegs war, nicht bremsen wollte, überrascht wurde oder zu schnell war, spielt hinsichtlich des Gefährdungspotenzials durch „Gegner“ von hinten gar keine Rolle…. Dieses ist übrigens abhängig vom Tempo, mit dem die Skater unterwegs sind: „Speed“skater bedingen einen deutlich längeren Überholweg und damit ein höheres Risiko.
(Die vor 20 Monaten eingeführte Möglichkeit (§ 31 (2)), dass die Baulastträger über ein amtliches „Zusatzzeichen“ das Skaten auf Straßen (damit verbunden Rechts-Roll-Gebot) ausdrücklich gestatten können, bringt bei Weiterbestehen der §§ 24, 25 mehr Verwirrung als Sicherheit).
Abgesehen von der Sicherheitsthematik im Straßenalltag ist die bisherige Diskussion des Themas „Musik“ übrigens unvollständig verlaufen.
Musik als Träger von Rhythmus ist eine sehr interessante methodische Maßnahme, wenn es in der (winterlichen) Hallen-schulung um die Fähigkeit zur Übernahme eines Fremdrhythmus geht. Unser klassisch zyklischer Bewegungsverlauf lebt geradezu von ihr – von der fortlaufenden Energiemitnahme per se, sowie dem physikalischen Gewinn im Windschatten. Wer in einer Gruppe nutzbringend fahren will, muss sich zwangsläufig dem vorgegebenen Rhythmus fügen, ob er gerade als optimal empfunden wird oder nicht – oder nach vorn gehen… Um ideal in den Windschatten zu kommen, muss ein Rhythmus erkannt, akzeptiert und in den eigenen Bewegungsplan integriert werden können.
Die in der Winterarbeit effektivste systematische Rhythmusschulung ist die akustische (erfahrungsgemäß allerdings auch anspruchsvollste) – über immer wieder zur ANPASSUNG zwingende Änderungen (der Musik). Die auf diese Weise verbesserte Wahrnehmungs- und Ko-ordinations-Fähigkeit stellt übrigens im Wettkampf einen bedeutenden Effizienz- und damit Sicherheits- steigernden Faktor dar!
Sich fügen heißt lügen...(E. Mühsam) Wir ordnen's. Es zerfällt. Wir ordnen's wieder und zerfallen selbst. (Rainer Maria Rilke) Gegen die Dummheit, den Hass, die Gewalt (Hannes Wader)