Musik beim Skaten

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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon seeberg » 19 Okt 2010 16:19

Natalie hat geschrieben:Heyhey,
..


Bei aller Bitterkeit zum Unfall – wenn du die StVO komplett gelesen hättest, wäre dir der Radfahrer entgegen gekommen: Du hättest entweder auf deinem Recht als Fußgänger bestanden oder wärst von der Straße – dann hätte er sich der Nötigung schuldig gemacht:
Nach § 25 Abs. 1 StVO müssen Inline-Skater vorhandene Gehwege benutzen. Außerorts müssen sie sich, soweit kein Gehweg vorhanden ist, am linken Fahrbahnrand fortbewegen, soweit dies zumutbar ist.
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon kugellagerputzer » 20 Okt 2010 00:11

Generell sollte man sich von Strassen fernhalten, wenn man nicht selbst gerade in einem Auto sitzt. Wenn es aber nicht anders geht, ist skaten entgegen der Fahrtrichtung nur mit Fußgängertempo sinnvoll, sonst Selbstmord - also für 99,9% aller Forenmitglieder hier unpraktikabel. Daß weiß auch ein seeberg... Und die STVO hat auch den §1, Abs. 1 + Abs. 2.: Vorsicht, gegenseitige Rücksicht, nix kaputt machen, niemanden verletzen.

Wenn sich ein Verkehrsteilnehmer nun nicht 100% gesetzeskonform verhält, kann man ihn deswegen nicht einfach über den Haufen fahren - auch wenn es nervt, daß man bremsen müsste, wegen etwas, was eigentlich nicht da sein sollte. Und selbst wenn Nathalie das Klingeln gehört hätte, sie hätte ja trotzdem bergab nicht einfach anhalten oder sich in Luft auflösen können. Der Radler wollte wohl nicht bremsen und wurde von dem entgegen kommenden Auto überrascht. Also war er für die Verkehrssituation zu schnell unterwegs, wenn er sein Tempo nicht auf die ca. 20km/h (oder mehr) eines Skaters reduzieren konnte!

Mit einem guten Anwalt gibt es da sicher mehr als 1/3 der Behandlungskosten...
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon Natalie » 20 Okt 2010 17:19

seeberg hat geschrieben:
Natalie hat geschrieben:Heyhey,
..


Bei aller Bitterkeit zum Unfall – wenn du die StVO komplett gelesen hättest, wäre dir der Radfahrer entgegen gekommen: Du hättest entweder auf deinem Recht als Fußgänger bestanden oder wärst von der Straße – dann hätte er sich der Nötigung schuldig gemacht:
Nach § 25 Abs. 1 StVO müssen Inline-Skater vorhandene Gehwege benutzen. Außerorts müssen sie sich, soweit kein Gehweg vorhanden ist, am linken Fahrbahnrand fortbewegen, soweit dies zumutbar ist.


Ich befand mich ja auf der Straße, bewusst. Das heißt klar er darf mich nicht umfahren, aber leider ist es meine eigene Schuld.. Rein vor dem Gesetz..
Ich habe es zum Glück mit dem Radfahrer so gelöst, da er seine Teilschuld eingesehen hatte.
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon seeberg » 20 Okt 2010 18:03

[quote="kugellagerputzer"]quote]

Wenn es um die Diskussion unserer Sicherheit geht, ist unerlässlich, dass ausschließlich FAKTEN – nicht Spekulationen („99,9%) oder Schlagworte („Selbstmord“) - angeführt werden.
Daher geht es bzgl. der Fahrtrichtung zunächst darum, was „gesetzlich“ (StVO) vorgeschrieben ist – erst in zweiter Linie um „sinnvoll“ oder „zumutbar“. Auch sind „99,9% (aller Forenmitglieder)“ gemessen an der tatsächlichen Zahl der Straßen benutzenden Skater wahrscheinlich eine kleine Minderheit – StVO und Sicherheitsaspekte gelten jedoch für ALLE auf den schnellen Rollen!
Unvergessen ist in diesem Zusammenhang der für zwei rechts (nicht Speed-)skatende Sportler tödlich verlaufene Unfall aus 2007 bei Coesfeld, bei dem sich die verursachende Autofahrerin auf die tiefstehende Sonne berief – in diesem Fall hätte die Einhaltung des Linksskate-Gebots den Skatern die Handlungsfähigkeit erhalten können (s. „Selbstmord“) – und im Recht wären sie auch noch gewesen….
Ob im vorliegenden Fall der Radler mit oder ohne Klingel unterwegs war, nicht bremsen wollte, überrascht wurde oder zu schnell war, spielt hinsichtlich des Gefährdungspotenzials durch „Gegner“ von hinten gar keine Rolle…. Dieses ist übrigens abhängig vom Tempo, mit dem die Skater unterwegs sind: „Speed“skater bedingen einen deutlich längeren Überholweg und damit ein höheres Risiko.
(Die vor 20 Monaten eingeführte Möglichkeit (§ 31 (2)), dass die Baulastträger über ein amtliches „Zusatzzeichen“ das Skaten auf Straßen (damit verbunden Rechts-Roll-Gebot) ausdrücklich gestatten können, bringt bei Weiterbestehen der §§ 24, 25 mehr Verwirrung als Sicherheit).

Abgesehen von der Sicherheitsthematik im Straßenalltag ist die bisherige Diskussion des Themas „Musik“ übrigens unvollständig verlaufen.
Musik als Träger von Rhythmus ist eine sehr interessante methodische Maßnahme, wenn es in der (winterlichen) Hallen-schulung um die Fähigkeit zur Übernahme eines Fremdrhythmus geht. Unser klassisch zyklischer Bewegungsverlauf lebt geradezu von ihr – von der fortlaufenden Energiemitnahme per se, sowie dem physikalischen Gewinn im Windschatten. Wer in einer Gruppe nutzbringend fahren will, muss sich zwangsläufig dem vorgegebenen Rhythmus fügen, ob er gerade als optimal empfunden wird oder nicht – oder nach vorn gehen… Um ideal in den Windschatten zu kommen, muss ein Rhythmus erkannt, akzeptiert und in den eigenen Bewegungsplan integriert werden können.
Die in der Winterarbeit effektivste systematische Rhythmusschulung ist die akustische (erfahrungsgemäß allerdings auch anspruchsvollste) – über immer wieder zur ANPASSUNG zwingende Änderungen (der Musik). Die auf diese Weise verbesserte Wahrnehmungs- und Ko-ordinations-Fähigkeit stellt übrigens im Wettkampf einen bedeutenden Effizienz- und damit Sicherheits- steigernden Faktor dar!
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon kugellagerputzer » 21 Okt 2010 00:20

seeberg hat geschrieben:Unvergessen ist in diesem Zusammenhang der für zwei rechts (nicht Speed-)skatende Sportler tödlich verlaufene Unfall aus 2007 bei Coesfeld, bei dem sich die verursachende Autofahrerin auf die tiefstehende Sonne berief – in diesem Fall hätte die Einhaltung des Linksskate-Gebots den Skatern die Handlungsfähigkeit erhalten können (s. „Selbstmord“) – und im Recht wären sie auch noch gewesen.
Das würde ich ja nicht als Beleg für die Richtigkeit des Links-Skatens heranziehen... In dem Fall hätte die wohl alles überfahren, was gerade da gewesen wäre, zb. auch 2 Radfahrer. Niemand würde auf die Idee kommen, Radfahrer deswegen gegen die Fahrtrichtung der Autos fahren zu lassen.

Fakt ist, daß motorisierte und unmotorisierte Fortbewegung einfach nicht zusammen passen. Und skaten im "öffentlichen Raum" ist immer ein Balanceakt, egal ob Parks, Fußwege, Radwege oder Strassen. Wenn man sich der möglichen Gefahren bewußt ist und vorrausschauend skatet (oder radelt) lebt es sich deutlich sicherer, auch wenn man vor Aussetzern von anderen Verkehrsteilnehmern nie ganz sicher ist. Mich hätte zb. dieses Jahr fast ein entgegenkommender, plötzlich ausscherender Radfahrer erwischt, eine Hand am Lenker, eine an der Bierflasche...
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon funky » 21 Okt 2010 10:27

Skater u Straßenverkehr ist ein ausserordentlich kompliziertes Thema und solange Inlineskates keine funktionierenden Bremssysteme vorweisen können werden sie sicher keine vollständige Zulassung im "normalen" Straßenverkehr erhalten und das m.E. durchaus auch zurecht wenn ich die Bremsversuche mancher Skater so sehe.

und um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: wenn man sich trotzdem als Skater in den Straßenverkehr begibt muss einem klar sein, dass man immer mit vollster Konzentration auf sämtliche Verkehrsteilnehmer um einen herum unterwegs sein sollte und da kann es nicht vernünftig sein mit Musik auf dem Ohr zu skaten (zumindest wenn es über leises Hintergrundgesäusel hinausgeht)...gleiches gilt m.E. übrigens auch für Skipisten und natürlich auch für Radfahrer.
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon Natalie » 27 Okt 2010 09:02

ja das stimmt. Es sollte uns allen bewusst sein, dass wir im gegen Autos oder Fahrräder nicht die Chance haben, Fahrradfahrer sind zwar ähnlich angreifbar wie wir, aber Autos verfügen einfach über mehr Schutz.
Ob man Musik hört oder nicht ist jedem selbst überlassen, nur sollte jedem bewusst sein, dass er damit nicht nur sich gefährdet sondern auch die anderen Straßenteilnehmer. Denn mit der Musik geht ein Teil der Konzentration flöten.. Ich weiß es jetzt und fahre ohne Musik. Doch wie es andere machen, ist dann denjenigen überlassen ;)
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon Mathias23 » 30 Jun 2011 14:48

Hi,

ich höre immer Musik beim Skaten. Ich liebe es. Denn so fühle ich mich noch ungebundener und frei. Ich kann mein Lieblingssport ausüben und dazu noch meine Lieblingsmusik hören - was gibt es schöneres =) Probiere es einfach mal aus...
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Re: Musik beim Skaten

Beitragvon goterner » 05 Aug 2011 10:45

Also das mit dem Unfall kann ich irgendwie sehr gut nachvollziehen - auch, dass das einer der besten und logischsten Gründe ist zu sagen - ich Skate, ohne mir die Ohren mit Musik zuzudröhnen aber ich beispielsweise muss schon sagen, dass ich einen Unterschied in meinem Fahrverhalten merke, wenn ich Mal keine Musik höre, weil ich dann nicht richtig abschalten und mich auch irgendwie nicht richtig auf mich, meine Atmung, meien Bewegungen und mein Tempo konzentrieren kann. Kann natürlich auch reine Übungssache sein - die Umgewöhnung.
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