zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon a_a » 09 Jun 2011 14:12

meine Freundin ist sehr athletisch und trotzdem kommt sie mit dem Skaten gar nicht klar, weil sie Angst hat. Ich denke man braucht keinen Talent, um ordentlich zu skaten, sondern nur ein bisschen Mut. Hier ist wo viele scheitern.
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon Granada » 09 Jun 2011 14:26

Hallo flobber,

ich will das Mantra mit dem Talent nicht überstrapazieren, aber natürlich ist da was dran. Meiner Meinung nach bedeutet das aber im Umkehrschluß nur, daß weniger talentierte Leute unter Umständen etwas länger brauchen, um dasselbe zu erreichen. Also laß Dich nicht irritieren und bleibe zumindest diese Saison nochmal dran am Thema, das wird schon! Mir hat es übrigens beim Verbessern der Technik beim Skaten immer sehr geholfen, mir Videos anzuschauen, auf denen einzelne Übungen oder auch die ganze Skatebewegung korrekt vor- bzw. ausgeführt werden. Es gelingt mir dann, diese Bilder im Training vor meinem geistigen Auge abzurufen und faszinierenderweise sogar umzusetzen (natürlich stückenweise im Laufe von doch jetzt schon bald 6 Jahren Skaterei). Vielleicht wär das mal ein Ansatz? Auf youtube gibt es Unmengen von Skatevideos.

LG
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon lierenfeld » 09 Jun 2011 14:40

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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon Alex » 09 Jun 2011 15:10

@lierenfeld (ohne mir jetzt alles Weitere durchgelesen zu haben)
Dass manche Personen mehr bzw. weniger naturgegebenes Talent für bestimmte Dinge mitbringen, bezweifle ich nicht! Ich selbst habe im Speedskaten so wenig Talent, dass ich es nie zu was schaffen werde! *schnief*
Jedoch, und da wollen wir mal ehrlich sein, kann es NICHT angehen, jemand zu fragen ohne ihn zu kennen, ob es sein kann, dass er für etwas kein Talent hat und es deshalb nach 4 Jahren absolut nicht klappt! Ich habe selbst Personen jeglichen Alters trainiert und egal wie viel natürliches Talent vorhanden war - skaten, sicher skaten ist keine Hexerei und man braucht auch zum sicheren Skaten kein Talent (für die Spitze natürlich mehr, logisch)!
Kommt ein Sportler zu mir und will Tipps haben, würde ich nie auf die Idee kommen, ihn zu fragen, ob es sein könnte, dass er kein Talent hat - da könnte ich ihn auch gleich auslachen, denn das kommt für ihn auf das Gleiche raus! Vielmehr müsste man auf ihn eingehen - hat das bisher nicht geklappt, würde ich vielmehr die bisherigen Trainer/Methoden anzweifeln!
Sicher skaten, auch mit z.B. bestimmten körperlichen Defiziten/Behinderungen kann Jeder lernen - welches Potential man hat, um gaaaanz weit nach vorne zu stoßen, ist ein anderes Thema!
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon Klaus61 » 09 Jun 2011 16:00

Ein gewisses "Talent" oder "Affinität für bestimmte Bewegungsabläufe" begünstigen den Einstieg (erste Fortschritte)
in eine Sportart.

m E kommen bei flobber aber noch andere Faktoren wie,
unterschwellige Angst, Ehrgeiz, Überbewertung körperlicher Voraussetzungen und langes falsche Üben negativ zusammen.

Mein Tip (gleich dem von lierenfeld) einen ordentliche Verein mit entsprechenden Trainer suchen
und bei entsprechenden Training wird das Ganze ein gutes Ende finden.

grüsse
Klaus
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon flobber » 09 Jun 2011 16:39

Klaus61 hat geschrieben:unterschwellige Angst, Ehrgeiz, Überbewertung körperlicher Voraussetzungen und langes falsche Üben negativ zusammen.

das ist doch mal ne harte aber gute ansage!

wegen verein: es gibt hier zwar einen, ich hab allerdings den eindruck, dass da nicht viel los ist. ich will auch nicht sagen welcher, um niemanden auf die füße zu treten. ich finds auch in vereinen immer schwierig wenn man so reinschneit "hallo ich kann gar nix, bringts mir mal bei, ich back auch mal nen kuchen" :-S

unterschwellige angst: ich denke mal skaten ist gefährlicher als joggen, rennrad, rudern oder schwimmen, zumindest am anfang.
ehrgeiz: ich denke schon das ich teils etwas zu perfektionistisch bin.
überbewertung körperlicher voraussetzungen: also ich denke ich bringe einiges gutes dafür mit, aber jede skateeinheit bringt auch ordentlich muskelkater, was nicht zuletzt durch falsche technik kommt.
langes falsches üben: das könnte sich noch als harte nuss herausstellen, wenn sich herausstellt das ich neben zuviel innenkannte noch anderes falsch gemacht habe.
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon funky » 09 Jun 2011 21:00

Hi Flobber,

ich kenne das ganz gut was Du beschreibst auch aus der eigenen Trainertätigkeit. Nach meinen Beobachtungen spielt sich das Problem hauptsächlich zwischen den Ohren ab :wink: ich darf vermuten, dass Du als Kind nicht geskatet oder eisgelaufen bist?! Ich vermute auch Skateboards sind Dir fremd und wie sieht es mit Ski/Snowboard aus?

Viele haben ein Problem mit der fehlenden Kontrolle...Skates rollen nämlich sofort, machen damit etwas was der Körper (bzw. besser wohl das Hirn) nicht wirklich mag. Das Hirn reagiert dann darauf und versucht solche Disbalancen durch den Körper auszugleichen...aber offensichtlich unzureichend bzw. zu stark. Lange rede kurzer Sinn, dagegen muss man versuchen etwas zu machen und das Hirn und den Körper langsam an diese Art der Bewegung gewöhnen...z.B. mit nur einem Skate und einem Turnschuh arbeiten! Hier hat man halt sofort wieder festen Stand und übt ja gleichzeitig auch den Schlüssel zum Skaten überhaupt, das Einbeinfahren. Dann investier mal 1 Euro. Bekommst ihn sogar zurück. Skaten hinter einem Einkaufswagen. Einfach nach Ladenschluß mal nen Parkplatz eines Baumarktes o.ä. aufsuchen und mit den Wagen skaten...ich glaube das Gefühl der Sicherheit ist sehr wichtig. Wenn man das nicht aufbauen kann wird es mit dem Skaten schwierig, besonders für Erwachsene.

Ich hatte mal einen Anfänger (Anfang 30) der wollte skaten lernen. Er saß dann auf einer Leitplanke am Parkplatz und zog die Skates an, saß da und fragte mich "und jetzt?"...Aufstehen und wir fangen an..."wie aufstehen?"...na ja, aufstehen halt..."ja aber wie???"..er war nicht in der Lage aus der sitzenden Position heraus aufzustehen, der Körper war wie aus Stein...ich habe eine komplette Stunde benötigt bis er überhaupt aufrecht stehen konnte!!! Ganz schwieriger Fall, wie ich hinterher erfuhr war es als Kind krank und durfte nix machen weil seine Mutter panische Angst hatte ihm könne was passieren. Ihm fehlte da offensichtlich etwas in der Jugend was mit diesem Gefühl des Rollens zu tun hat und das hatte sich sicherlich auch psychisch bei ihm eingebrannt. Jetzt bin ich natürlich kein Psychologe aber immerhin konnte er nach einigen Einheiten selbständig hinter dem Einkaufswagen skaten.

So ein schwieriger Fall bist Du sicher nicht, trotzdem könnte das ja ggf. auch helfen oder wäre mal einen Versuch wert.

Gruß
Frank
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon lierenfeld » 10 Jun 2011 12:29

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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon flobber » 10 Jun 2011 12:44

hallo funky,

erstmal danke für den posting.

ja ich habe quasi als kind keine größeres positiven gleiterfahrungen gesammelt. ich hatte zwar mal n skateboard und mit dem ein bissel rumprobiert, fand es aber etwas suspekt und bäume bzw. rummrennen (aufm land halt) doch spannender.

ja so ist es. vom kopf her kommt es mir so vor als wäre meinem körper das gleiten suspekt und erlebe es als ne art kontrollverlust, grad wenn die erfahrungm al da ist: wenns rollt, rollts. das ist nicht wie laufen, aufm rad mit bremse oder rudern, wo ich einfach in grundstellung gehe und bin wenige meter später am stehen.

das mit turnschuh & skate will ich probieren.

ja stehen war am anfang auch so ne sache, das hat dann aber irgendwann ganz gut funktioniert. nur ein sicherheitsgefühl während dem skaten stellt sich halt kaum ein, selbst wenn ich 3 mal die woche für jeweils 2h skaten gehe kommt das ned. es ist jedes mal ne art kampf. mich hat letztens n opa aufm rad überholt und gefragt ob das heute mein erstes mal auf den dingern war, weil ich so unsicher aussähe. das ist schon bitter nach vier jahren.

hat dein anfänger irgendwann noch gerlent, entspannt zu skaten? mir geht es so das ich anfangs recht entspannt bin und dann übers training hin weg immer mehr verspanne. ich hab nach 2h auf skates auch für gewöhnlich üble krämpfe in den füßen. unabhängig ob ich auf normalen oder speedskates stehe. gegen ende bin ich dann hartgummi. ich kann nicht mal sagen das ich ständig angst hätte. angst hab ich nur in so kritischen situationen mit komischem gegenverkehr, plötzlich schotter nach ner kurve oder wenns arg steil ist und ich nicht mehr runterbremsen kann.

vielleicht sollte ich vorm skaten n bissel kiffen /betablocker einwerfen/ paracetamol schlucken oder oxitocin inhalieren. das alles reduziert krass den stresslevel ;-D

gruss

flobber
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon flobber » 10 Jun 2011 12:50



Eddy Matzger mit dem Einkaufswagen: http://www.youtube.com/watch?v=3lZTzvdcuaA

geil! was man mit nem einkaufswagen alles machen kann. ich hab irgendwann schonmal an ein rentnergehfix gedacht *lach* ich muss mal nach nem gut geteerten supermarktparkplatz suchen!
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon lierenfeld » 10 Jun 2011 15:04

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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon flobber » 10 Jun 2011 15:26

Kennst Du schon den Eimer?

alarm! baumarkt macht glücklich!
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon Granada » 10 Jun 2011 17:40

Hallo flobber!

Ich habe nochmal ein wenig über Dein Problem reflektiert und bin zu dem Schluß gekommen, daß es vielleicht wirklich vor allem eine Kopfsache ist, daß es mit dem Skaten partout nicht recht klappen mag. Ich bin als Kind auf den Weihern in der Umgebung Schlittschuh gefahren und wir haben wie die Weltmeister Eishockey ebendort gespielt. Ich weiß nicht mehr, wieviele Schläger da draufgegangen sind, von den Puks nicht zu reden! Später bin ich zumindest im Schulskikurs mal auf zwei Brettern im Schnee gestanden, das war aber irgendwie nicht so meins. Als die Snowboardwelle Ende der 80er losging habe ich das einige Jahre gemacht und bin damit im Selbststudium richtig gut und schnell auf einem Raceboard unterwegs gewesen.

Du hast offenbar nie eine Sportart betrieben, bei der man sich irgendwie fallen lassen muß, um rumzukommen. Sprich das eigene Gewicht ausnutzen, um den Kräften entgegenzuwirken oder Zentripetalkräfte auszugleichen usw. Du mußt diese Angst überwinden, aber das scheint wirklich verdammt schwer zu sein, wenn man das erst mit 30 oder noch älter anfängt.

LG
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon funky » 10 Jun 2011 18:21

flobber hat geschrieben:hat dein anfänger irgendwann noch gerlent, entspannt zu skaten?

das kann ich leider nicht sagen, nach dem ich ihn dazu gebracht hatte hinter dem Einkaufswagen zu skaten hab ich ihm geraten dort solange weiterzumachen bis er nach und nach sicherer wird und dann halt entsprechend auch ohne Wagen zu üben. An der Stelle habe ich dann aber aufgehört, das wäre sonst auch zu teuer geworden, dann hab ich ihn aber auch aus den Augen verloren.

Du bist aber schon Lichtjahre von meinem Fall entfernt aber das Grundproblem sitzt tief und hat auch m.E. wirklich nichts mit Talent zu tun, es ist das fehlende Gefühl für diese Art der Bewegung, ggf. kann man das aber langsam aufbauen, gibt sicher auch Leute mit Spezialwissen darüber. Erst mal allen Druck weg, nur kurz skaten, keine Speedskates etc., und vllt wirklich mal gut gepolstert mit ein paar Leuten versuchen ein wenig Hockey zu spielen...wir machen das z.B. mit Unihoc-Schlägern im Wintertraining mit großem Erfolg was die Beweglichkeit der Leute angeht!

Gruß
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Re: zu dumm zum skaten? - rat von coaches gesucht

Beitragvon flobber » 10 Jun 2011 19:10

@ rüdiger / granada & frank / funky

also kopfsache? hm. beim thema angst: moderne psychotherapien, zumindest die, die erfolgreich sind, zielen auf integration von angst und angespannten gefühlszuständen ab. also skaten ansich (im vergleich z.b. zu im bett liegen) ist höchst instabil und stetig im wechsel. also für die alten systemtheoretiker hier: hysterisch. ergo: "ja unsicherheit gehört mit zum skaten"?

nur was heißt das fürs skatetraining? ein ansatz der sich jetzt hier rauskristalisiert hat ist:
+ sicherheit durch einen einkaufswagen.
+ das nächste einbeinig skaten bis zum erbrechen

wenn ich als rudertrainer jemandem im skiff trainiere laber ich die immer zu und mache viele übungen für stabilität und instabilität. rudern ist während dem rudern sehr instabil, in der grundstellung allerdings sehr stabil. dann gibts noch do's und don't's, die geübt werden. dann mit festhalten. dann wieder ohne. und sowas. das geht schnell. oder ich gehe in die ängste (beim skiff absaufen) und bitte die leute gleich mal ins wasser zu springen, bevor sie ins boot steigen. da sind sie schon nass. da kann nix mehr passieren. im rudern arbeite ich dann auch explizit an falscher technik, die unsicherheit verursacht vs. richtiger technik die sicherheit bringt und wechsel das stetig hin und her ab, das der unterschied spürbar wird.

könnte man daraus ableiten fürs skaten? da ich die sportart nicht beherrsche kann ich hier keinen transfer leisten. bzw. welche ansätze gibts im skatetraining um zumgang mit unsicherheit "jenseits" von einkaufswachen, einbeinig skaten, oder hockey spielen?

ich denke hockey, wenn man es mag ist insofern praktisch, als das der aufmerksamkeitsfokus komplett vom skaten weggeht und nur noch beim puck ist, außerdem kann der hockeyschläger als stütze verwendet werden oder sonst wie als bremse oder "werkzeug" zum auf den rollen bleiben verwendet werden.

gruss
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